Eine staatlich kontrollierte Kirche in Fujian steht unter akuter Einsturzgefahr, doch die Behörden verweigern bislang die Genehmigung für ihre Renovierung.
Bitter Winter hat von einer zur staatlich kontrollierten katholisch-patriotischen Vereinigung gehörenden Kirche in Gaoshan (Fujian) erfahren, in deren Fall die Behörden versuchen, den religiösen Glauben indirekt zu verfolgen.
Die Kirche war ursprünglich vor über 120 Jahren gebaut worden und ist in der Vergangenheit bereits zwei Mal eingestürzt. Ein Priester und zwei Nonnen, die bislang auf dem Anwesen lebten, sind vor kurzem ausgezogen, weil sie um ihre Sicherheit besorgt sind. Es kann sein, dass die Kirche bald einstürzt, was eine große Gefahr für das Leben der Kirchenmitarbeiter und der Gläubigen darstellt.
Als die Gläubigen umgehend damit begannen, die Kirche zu renovieren, stürmten mehr als ein Dutzend Polizeibeamte die Stätte, um die Bauarbeiten zu unterbinden. Sie sägten stählerne Stützpfeiler ab, entfernten das Holzgerüst und verboten weitere Baumaßnahmen.
Seitdem haben die Gläubigen immer wieder versucht, eine offizielle Genehmigung für die Renovierung ihrer Kirche zu bekommen, aber die Behörden hörten ihnen nicht zu. Ein Kirchenmitglied sagt: “Die Kommunistische Partei Chinas nimmt dies als Vorwand, um uns davon abzuhalten, uns zu versammeln und Gottesdienste zu veranstalten.“
Sogar die staatlich genehmigen Kirchen in China genießen keine Schutzmaßnahmen und kämpfen angesichts wachsender Verfolgung durch die Behörden, die neue Hindernisse einführen, um die Religionsausübung zu verhindern, ums Überleben. In den vergangenen Jahren wurden im ganzen Land sogar neue, ordentlich gebaute Kirchen gewaltsam zerstört und der Neubau oder die Renovierung von zerfallenen Andachtsstätten nicht genehmigt.
Bericht von Lin Yijiang