Ein muslimischer Mann in seinen Zwanzigern aus Xinjiang wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er für den Islam relevante Informationen in den sozialen Medien gepostet hat.
Willkürliche Verhaftungen und gesetzeswidrige Festnahmen werden in Xinjiang zum Alltag. Viele Uiguren sind aufgrund “starker Religiosität und falscher politischer Ansichten“ angeklagt und werden in Lager gesteckt oder verhaftet ausschließlich deshalb, weil sie Muslime sind, den Koran lesen oder religiöse Videos schauen. Sogar die Onlinerecherche nach religiösen Informationen oder diese zu teilen kann zu langen Haftstrafen führen.
Ein Vater aus Xinjiang erzählte Bitter Winter kürzlich, dass sein Sohn Adil zu Beginn dieses Jahres dafür verhaftet wurde, einige Informationen und Fotos über den Islam gepostet zu haben, die er online auf WeChat, einer chinesischen Social Media-Plattform, gefunden hatte.
Jemand berichtete den Behörden darüber, Beamte des örtlichen Öffentlichen Sicherheitsbüros ergriffen Adil und brachten ihn direkt in ein örtliches Lager zur “Transformation durch Bildung”. Zwei Monate nach Adils Verhaftung verurteilten die Behörden ihn zu 15 Jahren Haft.
“In dem Moment, als ich sah, wie mein Sohn abgeführt wurde, war ich fassungslos. Er ist mein einziger Sohn! Es fällt mir schwer, diese Realität zu akzeptieren, und ich habe immer noch Herzschmerzen“, sagte der Vater.
“Einige Monate später sah ich meinen Sohn und er war viel dünner. Ich habe ihn danach nie mehr wiedergesehen, und ich weiß nicht, ob ich ihn jemals wiedersehen werde. Ich vermisse ihn so sehr; Ich kann nicht schlafen oder essen. Wenn er wieder herauskommt, werde ich 70 Jahre alt sein.“
Bericht von Li Zaili