Mit dem Ziel, alle Gläubigen auf einen Schlag festzunehmen, mobilisierte die KPCh die Kräfte der Strafvollstreckung für eine konzertierte Festnahmeoperation im Juli und August.
von Li Mingxuan
Die Verfolgung von Gläubigen in der östlichen Provinz Shandong hat sich seit Mai verstärkt, nachdem das Team der Zentralregierung begonnen hatte, die Ergebnisse der Anti-Religionsarbeit der Provinzbehörden zu überprüfen. Jede Glaubensgemeinschaft trifft es hart, aber die Kirche des Allmächtigen Gottes (KAG) erlebte die stärksten Razzien. Um KAG-Angehörige aufzuspüren und festzunehmen, setzt die KPCh nicht nur Hightech-Überwachungsausrüstung ein, sondern mobilisiert auch die Allgemeinheit zu Spitzeldiensten.
In der ersten Jahreshälfte wurden in der Provinz über 300 KAG-Mitglieder verhaftet. 260 weitere Gläubige wurden im Juli und August in Gewahrsam genommen, nachdem sie zuvor intensiv von der Polizei überwacht worden waren.
Vom 16. bis zum 18. August führte die Polizei in der Stadt Zibo eine massive Festnahme-Operation durch. Dabei wurden über 100 KAG-Mitglieder festgenommen.
Ein KAG-Angehöriger berichtete Bitter Winter, dass Kirchenmitglieder ungefähr einen Monat vor den Massenfestnahmen Überwachungskameras an ihren Elektrorollern entdeckt hatten. „Offensichtlich hat die Polizei die Gläubigen vor der konzertierten Festnahmeoperation streng überwacht, um Ermittlungen über sie anzustellen und ihre Adressen und täglichen Routinen herauszufinden“, erklärte der Gläubige und fügte hinzu, dass am 15. November 2018 etwa 140 KAG-Mitglieder in der Stadt festgenommen worden seien, von denen sich 34 noch in Gewahrsam befänden.
Am 5. August wurden 20 KAG-Mitglieder und zwei Mitarbeiter in der Stadt Rizhao verhaftet. Ein Zeuge berichtete, dass die Polizisten ohne viel Federlesen die Festnahmen durchgeführt und die Häuser der Gläubigen durchsucht hätten. Es heißt, die Polizei hätte die Gläubigen vor der Festnahme drei Monate lang überwacht.
Im Juli wurden drei Schüler, die ebenfalls der Kirche angehörten, während der Sommerferien im Haus eines KAG-Mitglieds festgenommen. Einer von ihnen wurde durch die heftigen Beleidigungen und Einschüchterungen durch die Polizei schwer traumatisiert.
Am 15. Juni kam es bei einer stadtweiten Operation der Polizei in Heze zu 52 Festnahmen, von denen die meisten zwischen vier und sechs Uhr morgens erfolgten. Ein Beamter, der an der Operation teilgenommen hatte, bestätigte, dass die Festgenommenen zuvor 40 Tage lang im Rahmen des auf die ländlichen Gebiete Chinas gerichteten, landesweiten Überwachungsprojekts „Scharfe Augen“ überwacht worden seien. Über 700 Polizeibeamte aus Nachbarkreisen waren nach Heze gebracht worden, um Überwachungen durchzuführen und bei der Festnahme der Gläubigen zu helfen.
Die Operation in Heze dauert weiterhin an. „Es ist, als sei die gesamte Stadt umstellt worden“, berichtete ein lokales KAG-Mitglied. „Polizeibeamte fahren in Zivilfahrzeugen herum, um Überwachungen durchzuführen. In manchen Gegenden wurden Kontrollpunkte eingerichtet, an denen vorbeifahrende Elektroroller überprüft und die persönlichen Gegenstände der Fahrer durchwühlt werden.“
Unterstützt von den KPCh-Projekten zur Manipulation der Öffentlichen Meinung und dem Anreiz für die Menschen, Gläubige für finanzielle Belohnungen zu denunzieren, wurden in den Provinzen Hebei, Jiangxi, Fujian und Shanxi in den vergangenen paar Monaten erfolgreich Massenfestnahmen durchgeführt. Die Zahl der festgenommenen KAG-Angehörigen ist deutlich gestiegen.
Die Kirche des Allmächtigen Gottes (KAG) ist die größte neue christliche religiöse Bewegung in China, die aufgrund ihres schnellen Wachstums von der KPCh als Bedrohung angesehen wird. 1995 wurde die KAG daher in die Liste der xie jiao aufgenommen und ist seither die religiöse Bewegung, der die größte Aufmerksamkeit seitens der chinesischen Regierung gilt und, die die stärksten Repressalien zu erleiden hat.