Seit April dieses Jahres verfolgen die Behörden im Stadtbezirk Jiangjin (Chongqing) eine Kampagne, in deren Rahmen sämtliche Hauskirchen geschlossen werden sollen.
Zhong Changhong ist als einer der ranghöchsten Leiter der Great Praise-Kirche verantwortlich für die Provinzen Guizhou, Sichuan und Chongqing. Die Kirche hat viele Mitglieder, mehr als 1000 allein schon im Stadtbezirk Jiangjin (Chongqing). Zwischen April und Mai dieses Jahres haben die Behörden wiederholt versucht, Zhong Changhong und sieben weitere hochrangige Mitarbeiter der Kirche dazu zu zwingen, der staatlich kontrollierten protestantischen Patriotischen Drei Selbst-Bewegung beizutreten, was diese trotz aller Drohungen verweigerten.
Um eine weitere Verfolgung zu vermeiden, beschloss die Great Praise-Kirche über 40 ihrer Versammlungsstätten im Stadtbezirk Jiangjin zu schließen, sodass über 1000 Gläubige keine Andachtsstätte mehr hatten und gezwungen waren, ihre Treffen heimlich abzuhalten. Eine Kirchenangehörige erzählt, dass sich früher eine Versammlungsstätte in ihrer direkten Nachbarschaft befunden hätte, doch diese sei nun geschlossen und das Kreuz auf der Tür entfernt worden.
Trotz der Entscheidung, einige Versammlungsplätze zu schließen, drohen Regierungsbeamte Zhong Changhong weiterhin und sagen ihm, dass sie ihn nicht in Frieden lassen werden.
Zuvor hatten die Behörden an den Versammlungsstätten der Kirche Informationen über die Gläubigen erfasst und den Mitarbeitern verboten, private Gottesdienste zu organisieren, da die Teilnehmer sonst festgenommen werden würden. Auch den Vermietern der Versammlungsstätten wurde mit einer Geldstrafe von 20 000 RMB (über 3000 USD) gedroht.
Außerdem verstärken die Lokalregierungen in Jiangjin auf allen Ebenen ihre Bemühungen, den religiösen Glauben zu bekämpfen und führen umfassende Schließungen von Versammlungsstätten der Hauskirchen durch.
Einigen Berichten zufolge wurden seit April sieben Versammlungsstätten von Hauskirchen in der Stadt Baisha geschlossen, sodass nun über 200 Gläubige keinen Ort mehr haben, um ihren Gottesdienst abzuhalten. In Lishi wurden über 40 Stätten geschlossen, wovon mehr als 400 Gläubige betroffen sind. Außerdem wurden in den Städten Xihu und Yongxing über 200 Gläubige verfolgt.
Bericht von Yao Zhangjin