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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Alte Volkstraditionen von KPCh für illegal erklärt

18/09/2019Zhang Feng |

In ihrem Eifer, „feudalen Aberglauben“ auszulöschen, bestrafen die Behörden Menschen, die Gaben und Opfer darbringen oder um Segen bitten.

Die Maxi-Becken-Performance wurde in der Provinz Shanxi verwendet, um Opfer darzubringen und um Regen zu beten
In der Provinz Shanxi bringen Menschen Opfer für Regen dar, indem sie große Becken schlagen. (Bild aus dem Internet)

von Zhang Feng

Für die atheistische KPCh war Religion immer ein Relikt „feudalen Aberglaubens“. Aus diesem Grund indoktriniert sie die Menschen von klein auf, dass religiöser Glaube aus „niedriger gesellschaftlicher Produktivität und unterentwickelter Wissenschaft“ resultiere. Gaben und Opfer sind etwas, dass die Chinesen seit Tausenden von Jahren darbringen, um Unheil abzuwenden, oder um für eine gute Ernte oder für Regen zu beten. Doch selbst so alte Volkstraditionen und sogar die Verwendung des Wortes laotianye, was Gott oder Himmel bedeutet, werden für die Menschen in China zum Tabu und müssen nach Ansicht der kommunistischen Regierung Chinas unterdrückt werden.

Gebete vor einer College-Aufnahmeprüfung bestraft

Für viele Chinesen gehören die Nationalen College-Aufnahmeprüfungen, die allgemein als gaokao bezeichnet werden, zu den wichtigsten Ereignissen ihres Lebens. Aufgrund ihrer Bedeutung bitten oft auch nicht-religiöse Lehrer, Schüler und Eltern vor diesem großen Ereignis um Segen und bringen Opfer dar.

Der Rektor einer weiterführenden Schule in der Stadt Yangquan in der nördlichen Provinz Shanxi lud Schüler und Lehrer im Juni dazu ein, dafür zu beten, dass alle erfolgreich die gaokao bestehen. Manche filmten dieses Ereignis und stellten die Videos online.

Bald darauf kam der Leiter des lokalen Büros für Bildung in die Schule, um die Angelegenheit zu überprüfen und dem Rektor vorzuwerfen, er habe an „feudalem Aberglauben“ teilgenommen. Er erklärte dem Rektor, dass Schulen Orte seien, an denen Wissenschaft vermittelt und loyale Nachfolger der Kommunistischen Partei ausgebildet würden. Diese dürften allerhöchstens einen Kotau vor Konfuzius vollziehen – aber nicht vor anderen Göttern. Der Rektor wurde in einem Rundschreiben der Schule kritisiert.

Als Bitter Winter einen älteren ortsansässigen Mann zu dem Vorfall in der Schule befragte, meinte dieser, dass die Regierung nun alles, was mit Religion zu tun hat, für Aberglaube erkläre, der ausgelöscht werden müsse. „Die Interpretation dessen, was Aberglaube ist, kann sehr breit sein: Manche glauben an Reinkarnation oder Karma. Oder sie denken, dass es eine Seele gibt. Während der Kulturrevolution wurden alle diese Vorstellungen als ‚feudaler Aberglaube‘ und als ‚Kuh-Dämonen und Schlangengeister‘ betrachtet. Dafür konnte man denunziert und öffentlich gedemütigt werden“, erklärte der Mann.

„Für Regen zu beten ist verboten“

Anfang Juli letzten Jahres litt ein Dorf im Kreis Jiuwo im Zuständigkeitsbereich der Stadt Tangshan in der nördlichen Provinz Hebei unter einer schweren Dürre – fast einen Monat lang war kein einziger Tropfen Regen auf die über 3300 Morgen Ackerland des Dorfes gefallen. Der Boden war so ausgetrocknet, dass man seinen Fuß zur Gänze in die Risse stellen konnte.

Der drohende Verlust der Ernte wog schwer auf den Schultern der Bauern. Weil sie keine andere Möglichkeit hatten, kamen die Dorfbewohner zusammen und beteten für Regen. Den alten Volkstraditionen folgend, trafen sich Hunderte von Dorfbewohnern am 6. Juli, schlugen Gongs und Trommeln und knieten sich zum Gebet nieder.

Zur Überraschung der Bauern kamen am nächsten Nachmittag Regierungsbeamte und Polizisten in das Dorf und rügten sie. Sie sagten: „Beten ist abergläubisch“ und illegal. Es wurde ihnen verboten, dies zu wiederholen.

„Hier leben über 4000 Menschen, von denen die meisten Bauern sind, aber die Regierung bohrt keinen Brunnen oder schließt uns an die Stromversorgung an. Wir haben immer wieder darum gebeten, aber erfolglos. Was ist falsch am Beten? Ihr nehmt Steuergelder von den Menschen, aber ihr macht nichts für sie!“, protestierte einer der Dorfbewohner vor Ort.

Um sicherzustellen, dass die Bauern sich nicht erneut zum Beten versammeln, blieben bis um zwei Uhr morgens einige Polizeiwagen am Flussufer im Dorf.

KPCh-Mitglieder sollen sich von religiösem Aberglauben fernhalten

„Eigentlich hatte ich gedacht, dass das Durchführen der Rituale eine traditionelle Sitte auf dem Land ist und nicht wirklich problematisch sei. Durch die staatliche Bildung und meine Studien habe ich jedoch tiefere Einsichten gewonnen, was meine Teilnahme an Ritualen anbelangt. Ich bin bereit, jede Bestrafung anzunehmen, welche die Regierung mir auferlegt.“ Diese Worte sind Teil eines Selbstkritik-Briefs von Leng Mengguang, einem Arzt und KPCh-Mitglied aus dem Dorf Qianjiazhou im Zuständigkeitsbereich der Stadt Yiyang in der Zentralprovinz Hunan.

Er wurde angewiesen, diesen Brief zu schreiben, nachdem die Behörden erfahren hatten, dass er an einer Ritualzeremonie teilgenommen hatte – einer alten Volkstradition, die auch von Buddhisten und Daoisten praktiziert wird. Sie wird für gewöhnlich bei Beerdigungen oder anderen wichtigen Ereignissen durchgeführt, wenn die Menschen die Schrift rezitieren und beten. Nicht alle, die daran teilnehmen, sind unbedingt gläubig.

Nach Ansicht der KPCh wies Leng Mengguang eine „ideologische Mangel-Abweichung von den Verhaltensnormen auf und ein Fehlen an Festigkeit in den Idealen und Überzeugungen, was dem Bild der Partei schweren Schaden zugefügt hat“.

Seit Präsident Xi Jinping an die Macht gekommen ist, werden ideologische Diskrepanzen unter Parteimitgliedern besonders stark überprüft. Parteimitglieder dürfen weder einen religiösen Glauben haben noch Träume deuten, astrologische Vorhersagen machen oder fengshui praktizieren (fengshui ist ein System, mit dem das Leben der Menschen mit ihrer Umgebung und ihren Energien in Einklang gebracht werden soll. Es wird in China seit über 3000 Jahren praktiziert). All das wurde als „feudaler Aberglaube“ bezeichnet und ist KPCh-Mitgliedern verboten. Infolgedessen wurden zahlreiche Parteimitglieder bestraft.

Anfang Juni wurde es Parteimitgliedern auf einem Treffen einer Kreisregierung in der Provinz Shanxi verboten, irgendwelche religiösen Stätten zu besuchen. Stattdessen sollten sie „Rote Revolutionszentren“ aufsuchen. Jeder, der sich dem widersetzt, soll Disziplinarmaßnahmen unterzogen werden und muss sogar mit einem Parteiausschluss rechnen.

Tags: Antireligionstätigkeit in chinesischen Schulen

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