Das Berufungsgericht in Lincang (Yunnan) bestätigt die schwere Haftstrafe für Christen, denen vorgeworfen wird Mitglied einer verbotenen Bewegung zu sein, von der sie nie etwas gehört haben.
Am 3. Mai 2018 berichtete Bitter Winter, dass Christen einer Hauskirche in Yunnan festgenommen und verurteilt worden waren, und zwar unter dem fälschlichen Vorwurf, sie seien Angehörige von Three Grades of Servants, einer neuen religiösen Bewegung, die Ende der 1980er von Xu Wenku (1946-2006) gegründet wurde und der nach der Gefangennahme und Hinrichtung ihres Gründers nur noch wenige Mitglieder angehören. Die Three Grade of Servants (三班仆人 San ban puren) sind auf der xie jiao-Liste der “heterodoxen Lehren“ aufgeführt, welche in China verboten sind. In einer xie jiao aktiv zu sein, gilt als Straftat, die nach Artikel 300 des chinesischen Strafgesetzbuches mit einer Gefängnisstrafe von drei bis zu sieben Jahren “oder mehr“ geahndet wird.
Die englische Übersetzung der Entscheidungen des Berufungsgerichts von Lingcang (Yunnan) zu zahlreichen Fällen, in denen Christen einer Aktivität in den Three Grades of Servants bezichtigt wurden, hat China Aid jetzt veröffentlicht. In den Entscheidungen wird deutlich, dass die Angeklagten darauf bestanden, dass sie nicht einmal wüssten, was die Three Grades of Servants seien und den Namen dieser Bewegung vor ihrer Festnahme nie gehört hätten. Sie erklärten, dass jegliches Material der Three Grades of Servants, das die Polizei bei ihnen gefunden hätte, von den Polizeibeamten selbst dort hin verbracht worden sei. Trotz dieser heftigen und überzeugenden Verteidigung, bestätigte das Berufungsgericht die Entscheidungen der untergeordneten Gerichte und die Anwendung von Artikel 300 mit Gefängnisstrafen von bis zu 13 Jahren.
Es scheint so, als sei es eine neue Strategie in China, Christen aus Hauskirchen fälschlicherweise als Mitglieder einer xie jiao zu beschuldigen, um jede Form des, nicht von der Regierung kontrollierten, Christentums niederzuschlagen.
Quelle: China Aid