Ein Regierungsbeamter in Shandong hat einen Gottesdienst derart gewaltsam abgebrochen, dass manche der Gemeindemitglieder immer noch in Angst und Schrecken leben.
Im Juni haben sich mehr als zehn ältere Christen im Haus von Li Qiang (Name von der Redaktion geändert) im Kreis Chiping (Shandong) zum Gottesdienst versammelt. Plötzlich stürmte der Dorfsekretär die Versammlungsstätte und brach den Gottesdienst durch Einschüchterungen ab. Er schrie die – alle über 70 Jahre alten – Gläubigen an und riss das, in der Versammlungsstätte angebrachte, Kirchenkreuz herunter. Außerdem zerschmetterte er eine kleine Tafel, auf der die Hymnen verzeichnet waren, und die Stühle, auf denen die Gläubigen saßen.
Dann sagte der Sekretär zu Herrn Li: “Wenn Sie es wagen, noch einmal einen Gottesdienst abzuhalten, werden Sie aus der Partei ausgeschlossen und Ihr Unterhaltsgeld wird gestrichen. Sie werden keinen Cent bekommen.“ Für den betagten Herrn Li – er ist 81 Jahre alt – war dies ein bitteres Erlebnis und die Drohung, dass ihm sein Unterhaltsgeld gestrichen werden würde, so beängstigend, dass er nachhaltig traumatisiert ist. Seine Frau sagt, dass er erste Zeichen von Demenz zeigt und oft nicht mehr den Heimweg findet.
Bei Herrn Li hatte an diesem schicksalshaften Tag ein “Rechtfertigung durch Glaube“-Gottesdienst stattgefunden. Dies ist eine christlich-theologische Lehre, die nicht Teil der staatlich kontrollierten protestantischen Patriotischen Drei Selbst-Bewegung ist.
Bericht von Jiang Tao