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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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China: Politisierung der Religion zur Sicherung des Staates

09/02/2019Wang Anyang |

Christentum in China
Auf der im August 2018 in der Provinz Hebei einberufenen Provinzkonferenz wurden alle Angelegenheiten in Zusammenhang mit dem Christentum als dringliche politische Aufgaben betrachtet.

Zunehmende Maßnahmen gegen Religion – von Festnahmen über Deportationen bis hin zu weihnachtsfeindlicher Propaganda – verfolgen das Ziel, dem Zusammenbruch eines Regimes à la Sowjetunion zu verhindern.

Die Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) greifen immer öfter hart gegen religiöse Gruppen durch. In einem Versuch, den Druck, der auf die Gläubigen ausgeübt wird, zu erklären, führen Analytiker eine Hauptangst der Behörden an: Nämlich dass Religion zu einem Auslöser für einen Volksaufstand werden könnte und daher strikt unterbunden werden muss.

Eine der häufigsten Beschuldigungen gegenüber Gläubigen lautet, dass sie „sich mit Ausländern verbrüdern“ und „die Staatsmacht untergraben.“

Im Jahr 2018 griff die KPC hart gegenüber Hausgemeinden in ganz China wegen „Verbrüderung mit Ausländern“ durch. Laut internen Dokumenten hatte die Kommunalverwaltung der Stadt Xinxiang in der Provinz Henan in Zentralchina im vergangenen Jahr 127 Fälle von Angehörigen von Religionsgemeinschaften behandelt, die alle der Verbrüderung mit Ausländern beschuldigt wurden. Unter den Festgenommenen befand sich auch ein japanischer Missionar, der später des Landes verwiesen wurde.

Christliche Gruppen mit koreanischem Hintergrund wurden Opfer von sogar noch weitreichenderen Einschnitten. Im März 2018 erschien in einer Stadt in der Provinz Liaoning, nahe der Grenze zu Nordkorea, ein Dokument mit dem Titel Spezielles Arbeitsprogramm zur legalen Untersuchung und Verfolgung christlicher Infiltration durch Korea, das Attacken gegen einzelne koreanische Christen und Organisationen fordert, die sich mit „Infiltrationsaktivitäten“ befassen. Zudem sollen die primären Kommunikationskanäle koreanischer christlicher Gemeinden behindert und die Entsendung von Gläubigen zu Veranstaltungen in Nachbarländern verhindert werden.

Am 17. Oktober behaupteten Regierungsvertreter auf einer Konferenz zu religiösen Themen in der Stadt Botou in der Provinz Hebei in Nordchina, dass sie die christliche Kirche Koreas deshalb im Visier haben, weil Korea von den USA beeinflusst ist und zu einer christlichen Macht wird. Sie erklärten darüber hinaus, dass die USA als nächsten Schritt vorhabe, das Christentum für ihre Zwecke zu missbrauchen, um die Kontrolle über China zu übernehmen, und dass Korea in diesem Vorhaben nur der Anfang sei.

Auf dieser Konferenz wurden auch religiöse Fragen in einen Kontext zu den chinesisch-amerikanischen Beziehungen gesetzt. So wurde z.B. behauptet, dass im aktuellen Handelskrieg zwischen China und den USA ausländische Kräfte versuchten, China mit Hilfe von Religion zu zerstören. So wurde der Bauernaufstand, der den Sturz der Ming-Dynastie zum Ziel gehabt hatte und zur Gründung der Qing-Dynastie führte, als Beispiel angeführt, dass ein Umsturz der Staatsmacht meist im Namen der Religion stattfindet und dass religiöse Gruppen immer spezifische politische Ziele verfolgen. Diese Sichtweise des Christentums, so erklärten die Redner, sei Grund genug, die Kirche zu unterdrücken.

Nachdem der US-Kongress auf einer Veranstaltung im letzten Jahr die Verfolgung der „The Church of Almighty God“ (Kirche des Allmächtigen Gottes) erwähnt hatte, veröffentlichte Hongkongs Zeitung Ta Kung Pao, ein Medienorgan der KPC, am 29. Januar als Vergeltung einen Artikel, in dem es hieß: „Mitten in den festgefahrenen Beziehungen zwischen China und den USA hat der US-Kongress die „The Church of Almighty God“ auf die internationale politische Bühne gebracht, mit der Absicht, China anzugreifen. Man nutze die Religionsfreiheit dazu, die chinesische Regierung anzugreifen“. Die Vermengung von religiösen Fragen und den politischen Beziehungen zwischen China und den USA ist unbestreitbar.

Auf einer Tagung des United Front Work Departments (Zentralabteilung Vereinigte Arbeitsfront) in Lanzhou in der Provinz Gansu im Nordwesten Chinas, erklärte der Sekretär des Distriktparteikomitees Wei Jinwen im September 2018: „Religiöse Aufgaben sind politische Aufgaben. Wenn die Bevölkerung mit Problemen konfrontiert wird, sucht sie nicht bei der Regierung nach Hilfe, sondern geht zu Imamen. Manche Menschen sind aufgrund ihrer Leiden auf [staatliche] Krankenversicherung angewiesen, danken jedoch Jesus dafür. Wenn das so weitergeht, wird das die Grundlage der Macht der Partei sowie die Stabilität des Regimes schwächen.” Wei deutete auch an, dass das arabische politische Konstrukt zudem verborgene Gefahren für die nationale Einheit und die soziale Stabilität bedeute.

Abgesehen davon, das Thema Religion in internationale politische Auseinandersetzungen einzubringen, sehen Behörden Gläubige als den Keim einer zukünftigen “bunten Revolution” in China an. Laut einem Dokument, das Bitter Winter bereits veröffentlichte, hat sich die KPC dafür ausgesprochen den „Widerstand gegen Infiltrationsbestrebungen fremder Religionen“ und die „Prävention und den Umgang mit xie jiao“ als absolute Prioritäten für eine Vermeidung einer bunten Revolution in China zu betrachten. Demzufolge erklärte das Ministerium für Öffentliche Sicherheit die Prävention und Entschärfung der bunten Revolution zur Hauptaufgabe, um die Stabilität des Regimes im Jahr 2019 aufrechtzuerhalten.

Die Zahl der Festgenommenen und Inhaftierten ist jedoch ein klares Signal, wie ernst China diese religiöse “Bedrohung” seines Bestehens nimmt. Im Namen eines Kampfes gegen Separatismus und Terrorismus hat die KPC scharenweise Uiguren inhaftiert und Anführer von Hauskirchen, wie Pastor Wang Yi der Early Rain Covenant Church festgehalten. Ihnen wird die „Anstiftung zur Unterwerfung der Staatsmacht“ vorgeworfen.

Angesichts der zunehmenden Propaganda gegen “bedrohliche” westliche Feiertage erstreckt sich die Wut der KPC sogar auf Weihnachten. Denn China verbreitete vor den Festtagen die Propagandameldung, Weihnachten sei ein „Festtag der nationalen Erniedrigung“, und brachte dabei sogar das Christentum mit der Invasion der Vereinigten Acht Staaten in China in Verbindung. („Die Vereinigten Acht Staaten“ ist die chinesische Bezeichnung für die koordinierte Invasion von acht Mächten zur Unterdrückung des Boxeraufstandes von 1900.) Die staatliche Propaganda behauptete ferner, das Christentum sei die Art und Weise, wie die “fremden Teufel” (ein Ausdruck mit dem Bewohner der westlichen Welt beleidigt werden und welcher bis in die Qing-Dynastie zurückreicht), den Zusammenbruch Chinas beabsichtigten, und forderte daher alle Bürger auf, die Verbreitung von Weihnachtswünschen und anderen Reden zu boykottieren.

Einige Berichterstatter sind der Meinung, dass die Behandlung des religiösen Glaubens seitens der KPC als gefährliche Kraft, die die Staatsmacht untergraben könnte, ihren Ursprung in der jüngsten Vergangenheit hat.
Berichten zufolge entsandte die KPC nach dem Massaker am Platz des Himmlischen Friedens (Tian’anmen Platz), Gelehrte nach Osteuropa, um den Grund für den Zerfall der Sowjet-Union und des Ostblocks zu verstehen. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Religion der wichtigste Einzelfaktor gewesen sei, der die Massen in mehreren osteuropäischen Ländern gegen die Kommunistische Partei mobilisiert hatte. Diese Schlussfolgerung hatte weitreichende Auswirkungen auf die Führungskräfte innerhalb der KPC, die jetzt glauben, dass es dem Westen gelungen ist, die Sowjetunion und die kommunistischen Regimes in Osteuropa durch den Einsatz von Religion als eine Waffe zu zerstören. Daher muss die KPC gegen Religion unbedingt mit aller Härte vorgehen, damit China nicht das gleiche Schicksal wie der Sowjet-Union widerfährt.

Bericht von Wang Anyang

Tags: Anti-religiöse Kampagnen

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