Ein Mann aus Hebei wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er in anderen Provinzen wie Jilin und Liaoning gepredigt hatte. Sein Prozess wurde jedoch geheim geführt, ohne seine Familie zu informieren.
Bitter Winter sprach kürzlich mit Frau Lin Xu (Pseudonym) über ihren Ehemann Guo Yu (Pseudonym), der seit einiger Zeit vermisst wird. Sie erzählt, dass sie im März letzten Jahres aus heiterem Himmel einen Anruf erhalten hat. Auf der anderen Seite der Leitung war ein Beamter des örtlichen Büros für Öffentliche Sicherheit, der ihr sagte, sie solle das Gefängnis besuchen, ihr aber keine weiteren Informationen gab.
Als sie im Gefängnis ankam, erfuhr sie, dass Herr Guo die letzten zwei Jahre in Polizeigewahrsam verbracht hatte. Laut der Akte, die ihr von der Gefängnisbehörde vorgelegt wurde, war er im April 2015 wegen Predigten in Jilin verhaftet worden.
Frau Lin fand auch heraus, dass ihr Mann wegen Organisation einer Xie Jiao, die über drei Provinzen reiche, zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden war.
Xie Jiao kann aus dem Chinesischen in häretische Lehren übersetzt werden und ist nach Artikel 300 des chinesischen Strafgesetzbuches strafbar. Jeder, der mit einer solchen Organisation in Verbindung steht, kann mit zwischen drei bis sieben oder mehr Jahren Gefängnis bestraft werden.
Der Prozess von Herrn Guo wurde geheim geführt, und keiner seiner Familienangehörigen wurde jemals informiert, um an einer Anhörung teilzunehmen. Er wurde schuldig gesprochen, des Evangeliums in anderen als seiner Heimatprovinz Hebei, nämlich in Liaoning und Jilin, gepredigt zu haben. Er hatte bereits zwei Jahre in Haft verbracht, als ihm eine Gefängnisstrafe von sechseinhalb Jahren auferlegt wurde. Er wird jetzt bis 2021 im Gefängnis bleiben.
Bericht von Shen Xiang