Fünf Mitglieder einer Hauskirche aus Qingdao (Provinz Shandong) wurden zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt und werden auch nach ihrer Entlassung weiter verfolgt.
Am 22. Mai 2016 durchsuchte die Polizei eine Hauskirche in Yifengdian (Jimo, Qingdao, Shandong) und nahm Wei Jian (Name von der Redaktion geändert) und vier weitere Christen unter dem Vorwurf einer illegalen Versammlung fest. Nachdem sie ihre Bibeln und andere religiöse Materialien beschlagnahmt hatten, brachten sie die Gläubigen zu einer Polizeidienststelle.
Dort zeigten die Beamten Wei Fotos anderer Christen und verlangten von ihm, er solle Informationen über diese herausgeben. Als die Befragung ergebnislos verlief brachten die Beamten Wei und die anderen in eine Haftanstalt, wo sie sie weiter verhörten. Die Beamten zwangen Wei Jian auf eine Folterbank, während sie ihn über die Kirche ausfragten und drohten, seine Frau und seinen Sohn festzunehmen, um ihn dazu zu bringen, ein Reuezeugnis zu verfassen, indem er zugeben sollte, an eine xie jiao (heterodoxe)-Organisation zu glauben.
Einer der Festgenommenen wurde nach vier Monaten aufgrund seiner Krankheit auf Kaution freigelassen. Neun Monate nach der Festnahme, im Februar 2017, hielt das Volksgericht von Jimo die Gerichtsverhandlung für die vier Christen in der Haftanstalt von Jimo in Pudong ab. Bei der Befragung waren ihnen die Hände und Füße gebunden. Im Juni 2017 verurteilte das Gericht die vier Christen zu einem Jahr und vier Monaten Gefängnis aufgrund der “Nutzung einer xie jiao-Organisation zur Unterwanderung des Staatsgesetzes“.
Wei wurde im August 2017 aus dem Gefängnis entlassen. Bei seiner Entlassung drohten ihm die Beamten: “Wenn Sie hier rauskommen, ist Ihnen keinerlei Kontakt zu Gläubigen erlaubt. Wenn irgendein Gläubiger Kontakt aufnehmen möchte, informieren Sie uns umgehend.“
Quellen berichten, dass Wei und die anderen drei zu eingeschüchtert sind, um mit anderen Gläubigen in Kontakt zu treten, und es ihnen nicht möglich ist, Kirchentreffen zu besuchen.
Bericht von Zhang Wenshu