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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Christin berichtet über Leben in den Lagern

16/02/2019Chang Xin |

Xinjiang, Transformation durch Bildung“-Lager
Ein “Transformation durch Bildung“-Lager in Xinjiang. (Von einer Insider-Quelle zur Verfügung gestellt)

In den “Transformation durch Bildung“-Lagern werden nicht nur Muslime festgehalten. Eine Christin berichtet über ihre Inhaftierung, Indoktrinierung und die fortdauernden Einschüchterungen.

Vor kurzem sprach eine, in einem “Transformation durch Bildung“-Lager in Xinjiang inhaftiert gewesene, Christin mit Bitter Winter über ihr Leben in Haft. Sie berichtete, dass ihr Leben während der langen “Gefangenschaft“ vollständig aus Militärübungen, schweigendem Sitzen, dem Singen “roter“ Lieder und Propagandaunterricht bestand.

Yang Lan (Name von der Redaktion geändert) ist Angehörige der Kirche des Allmächtigen Gottes. Sie wurde von der Regierung festgenommen und “transformiert“, weil sie an ihrem Glauben festhielt und den Einschüchterungsversuchen der Behörden nicht nachgab. Als Yang 2017 aus ihrer Heimat verreiste, wurde sie ohne gerichtliche Überprüfung von der Polizei festgenommen und in einem Transformation durch Bildung-Lager interniert.

“Ich wurde in ein Trainingszentrum [Transformation durch Bildung-Lager] geschickt, das von hohen Mauern und einem Elektrozaun umgeben war. Es gab Eck- und Wachtürme. Es war wie ein Gefängnis,“ berichtet Yang. “Ich wurde rund um die Uhr mit Überwachungskameras überwacht. Ich hatte keinerlei Privatsphäre.“

Yang berichtet, dass in dem Lager mehr als 300 “Schüler“ festgehalten wurden. Die meisten von ihnen waren uigurische Muslime, nur wenige waren ethnische Hui oder Han. Unter den Han-Gefangenen befanden sich Falun Gong-Praktizierende und auch ein paar Petitionäre – also Menschen, die das alte Recht aus dem chinesischen Kaiserreich ausgeübt und eine Petition auf Wiedergutmachung von Ungerechtigkeiten bei der Zentralregierung eingereicht hatten.

Die Lebensbedingungen waren grauenvoll. Yang erinnerte sich: “Mehr als zehn “Schüler“ wurden in einen 28 Quadratmeter großen Raum gepfercht. Dort aßen und tranken wir und verrichteten unsere Notdurft. In jedem Raum waren zwei Überwachungskameras angebracht. Die “Schüler“ wurden sogar überwacht, wenn sie die Waschräume benutzten – wir mussten uns bei den Beamten melden, wenn wir die Waschräume benutzen wollten.“

In den „Transformation durch Bildung-Lagern“ werden die Internierten mit militärischem Drill und Reglementierungen indoktriniert. Yang berichtete: “Jeden Tag mussten wir eine Stunde lang “rote“ Lieder singen, bevor wir Essen bekamen. Danach gab es eine Stunde lang Militärübungen und anschließend zwei Stunden Unterricht. Wir hatten kaum die Möglichkeit, an die frische Luft zu kommen. Zudem durften wir unsere Familien nicht treffen. Keiner wusste, wann wir wieder freikommen würden. Alle litten unter dieser Art von Leben.“ Sie fügte hinzu, dass viele Schüler unter dem Druck in Tränen ausbrachen, während andere hohen Blutdruck oder Herzprobleme bekamen.

“Die Internierten dürfen nicht weinen oder die Wahrheit sagen, wenn sie mit ihren Familienangehörigen telefonieren. Wir durften nur sagen, wie gut die Schule, das Essen und die Unterkunft seien. Wir mussten sagen, dass die Lehrer und Leiter gut zu uns sind und sich um uns kümmern würden, und weitere solche Lügen.“

Ende 2018 luden die chinesischen Behörden ausländische Reporter ein, um ein paar ausgewählte Lager zu besuchen und so der internationalen Kritik zu begegnen. Viele Beobachter bezeichneten dies als “Show“, in der die Lager als weniger grausam dargestellt werden sollten, als sie es wirklich sind. Für Yang sind solche “Shows“ nichts Neues. Sie berichtete, dass während ihrer Zeit dort häufig “höhere Behörden“ zur Inspektion gekommen sind, und sie fotografiert und gefilmt haben.

“Jede Woche hatten wir eine Unterrichtsstunde in einem großen Klassenraum,“ erzählte Yang. “Normalerweise waren wir durch Eisenstäbe vom Lehrer getrennt. Aber einmal kamen Leute, um uns zu filmen. Da stand der Lehrer dann bei uns, auf unserer Seite der Absperrung und tat so, als würde er eine Klasse unterrichten. Die Beamten nahmen die Unterrichtsbeiträge von zwei Leuten auf. Sie fanden auch ein paar Uiguren, die tanzen konnten, und brachten sie dazu, draußen zu tanzen. Außerdem gaben sie uns besseres Essen zum Mittagessen. All dies wurde für die Zentralregierung gefilmt.“

Nach einem Jahr wurde Yang Lan entlassen. Ein, mit einer Maschinenpistole bewaffneter, Polizeibeamter warnte sie: “Wenn du hier rausgehst, darfst du anderen nichts hierüber erzählen. Du darfst es nicht einmal deiner Familie erzählen. Ansonsten weißt du, wie schwer die Folgen sind.“

Selbst nach ihrer Entlassung war Yang nie wieder richtig frei. Stattdessen wird sie weiterhin von den Gemeindebehörden und der Lokalpolizei überwacht. Sie muss sich jeden Morgen beim Gemeindebüro melden und mit der Hand Propagandatexte abschreiben, in denen es um den “Geist des 19. Parteikongresses“ geht. Wenn sie die Gegend verlassen will, muss sie einen Antrag bei den Gemeindebehörden und der Polizeistelle einreichen. Jeden Montag muss sie an der, von der Gemeinde organisierten, Flaggenzeremonie teilnehmen.

Yang Lan weiß nicht, wann diese Überwachung enden wird. Sie sagt, dass ihr Leben sich nach ihrer Rückkehr nach Hause nicht wesentlich von dem während ihrer Internierung unterscheidet.

Bericht von Chang Xin

Tags: "Transformation durch Bildung" Lager, Christlicher Glaube in China

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