Die Behörden schikanieren ein christliches Ehepaar auch über ein Jahr nach seiner Haftentlassung immer noch.
Nach einem anonymen Hinweis nahmen fünf Polizeibeamte im Dezember 2016 Lu Ming (Name von der Redaktion geändert) und seine Frau unter dem Vorwand, dass sie in ihrem Haus Kindern Religionsunterricht erteilt hätten, fest.
Die Polizei verhörte die beiden ausführlich und getrennt. Herrn Lu wurden Unmengen von Fragen über seinen religiösen Glauben und seine religiöse Aktivität gestellt.
Die Beamten wollten etwas über seine Kirche erfahren, über die Kirchenleiter, über den Hauptstandort und weitere Standorte der Kirche, vor wie vielen Menschen er bereits gepredigt habe, welchen Inhalt die Predigten gehabt hätten usw. Er wurde eindringlich darüber befragt, ob er besondere Anweisungen gehabt hätte, die Kinder zu unterrichten. Die gleichen Fragen wurden auch seiner Frau gestellt. Allerdings erhielten die Behörden von beiden keine zufriedenstellenden Antworten.
Daraufhin durchsuchte die Polizei das Haus des Ehepaars, konnte jedoch trotz aller Mühen keine Beweise dafür finden, dass die Eheleute an Gott glaubten. Dennoch wurden sie weiterhin der Straftat „der Aufhetzung von Kindern“ beschuldigt und in das Büro für Öffentliche Sicherheit des Kreises Tanghe gebracht. Sie erhielten eine Geldstrafe von 50 000 RMB und wurden nach 15 Tagen Gewahrsam entlassen.
Über ein Jahr später verfolgen die Behörden das Ehepaar Lu immer noch. Im April dieses Jahres kamen zwei Polizeibeamte mit einem Handscanner zu ihrem Haus. Nachdem sie das Haus gründlich durchsucht hatten, befragten sie Herrn Lu erneut über seinen religiösen Glauben. Er wurde erneut gewarnt, dass er nicht glauben dürfe, und es wurden ihm weitere Verhaftungen angedroht.
Bericht von Jiang Tao