Gläubige blockieren die Abrissgeräte mit ihren Körpern, um das Kreuz und die Kirche zu schützen, werden jedoch geschlagen und überwältigt.
Am 1. Februar setzte die Polizei brutale Taktiken ein, um in einer, von der Regierung kontrollierten, Drei-Selbst Kirche im Dorf Wangxinglan unter der Verwaltung des Ortes Funingji im Bezirk Yuanyang der Stadt Xinxiang in der Provinz Henan, eine Nationalflagge zu hissen. Augenzeugen zufolge tauchten an diesem Tag mehr als 40 Personen in der Kirche auf, darunter auch bewaffnete Polizeibeamte. Ein Beamter der Dorfverwaltung befahl daraufhin: „Macht die Tür auf! Stellt die Nationalflagge auf!“ Der Kirchenvorstand war jedoch nicht bereit, die Tür zu öffnen und fragte, warum die Nationalflagge hier gehisst werden müsse.
„Dieses Land gehört dem Staat, also muss die Nationalflagge aufgestellt werden“, antwortete der Beamte. „Denn das bedeutet, dieses Land zu lieben. Wenn Sie die Tür nicht öffnen, brechen wir sie mit der Axt auf.“
Der Kirchenvorstand und die Gläubigen blockierten den Eingang. Die Regierungsbeamten forderten daraufhin einen Gabelstapler an, um die Kirchenmauern niederzureißen. Doch die Gläubigen versuchten, sie daran zu hindern. Es folgte ein Gerangel zwischen Beamten und Gläubigen, wobei die Beamten riefen: „Sobald sich jemand herwagt, schlagt ihn!“
Da die Kirchenmitglieder in der Unterzahl waren, kamen sie nicht nahe genug an den Gabelstapler heran.
Dann begannen die Beamten die Kirchenmauern und einen angrenzenden Eisenschuppen niederzureißen. Der Kirchenvorständin gelang es jedoch, sich aus der Umklammerung der Beamten zu lösen, stürmte zum Gabelstapler und setzte sich in seinen Korb, um den Abriss zu verhindern. Sie wurde von Regierungsmitarbeitern herausgehoben, weggetragen und auf den Bauschutt geworfen.
Der zehnjährige Sohn der Kirchenvorständin sah, wie seine Mutter geschlagen wurde und trat vor, um sie zu schützen. Aber auch er wurde brutal zu Boden gestoßen.
Ein Gläubiger stürmte ebenfalls vor den Gabelstapler und wollte ihn aufhalten, wurde aber von einem Regierungsmitarbeiter fest am Arm und am Nacken gepackt und zu Boden geworfen. Mehr als ein Dutzend Regierungsmitarbeiter traten anschließend abwechselnd auf ihn ein und schlugen ihn. Der Gläubige war so stark verletzt, dass er nicht aufstehen konnte. Die Kirchenvorständin rief einen Krankenwagen, um ihn ins Krankenhaus bringen zu lassen.
Die Regierung zerstört absichtlich die Mauern der Kirche im Dorf Wangxinglan, um dort gewaltsam eine Nationalflagge aufzustellen.
Zeugen zufolge spielten sich chaotische Szenen ab: ein älterer Christ wurde niedergeschlagen. Ein anderer Christ hatte ein zerkratztes Gesicht voller blauer Flecken und ein Kind wurde mehrmals von Regierungsmitarbeitern geschlagen.
Dieser Angriff löste bei den Gläubigen Wut aus. Sie beschimpften die mit Schutzschilden ausgerüstete Polizei: „Ihr tragt Schutzschilde, um euch vor unbewaffneten und wehrlosen Menschen zu schützen“, riefen sie. „Ihr schützt die, die Menschen schlagen und behauptet, diejenigen seien schuldig, die geschlagen wurden. Seid ihr es überhaupt wert, Polizeiuniformen zu tragen?“
Während der brutalen Auseinandersetzung mit den Regierungsbeamten wird ein Gläubiger zu Boden geschlagen.
Ein anderes Kirchenmitglied sagte: „Dies ist die sogenannte Welt der Kommunistischen Partei, angeführt von Präsident Xi. So schadet die Kommunistische Partei den Menschen.“
Während die Gläubigen zusahen und protestierten, errichteten die Regierungsvertreter in der Kirche einen Fahnenmast und hissten die chinesische Nationalflagge.
Die ärztliche Untersuchung des Gläubigen, der zuvor zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden war, ergab zwei gebrochene Rippen. Er musste insgesamt 3.000 RMB (ca. 390 Euro) für Transport und Untersuchung bezahlen. Kein einziger Cent davon wurde von der Regierung übernommen.
Dieser Angriff ist nicht das einzige Beispiel aus dem Bezirk Yuanyang, bei dem Beamte Gewalt angewendet haben, um die Nationalflagge aufstellen zu können. In einem ähnlichen Fall – vom 20. Februar diesen Jahres – demontieren Beamte der Öffentlichen Sicherheit ein Kreuz einer weiteren Kirche und hissten im Innenbereich die chinesische Flagge. Die Videoaufnahmen dieses Vorfalls wurden online von vielen Menschen gesehen.
Dutzende Menschen im Bezirk Yuanyang der Stadt Xinxiang versuchen mit ihrem bloßen Körper die Beamten der Öffentlichen Sicherheit daran zu hindern, das Kreuz mit Gewalt abzumontieren.
Laut Radio Free Asia wurden am Vortag der Pastor der Kirche und drei kirchliche Mitarbeiter wegen des Verdachts der „Behinderung der Regierungsverwaltung“ festgenommen. Sie hatten sich der Entfernung des Kreuzes widersetzt.
Bericht von Xin Lu