Wegen des Besuchs des chinesischen Präsidenten wurde das Kreuz einer staatlich kontrollierten Kirche in einem Dorf in Shandong abgebaut und die Kirche hinter einem Grünstreifen versteckt.
Vom 9.-10. Juni dieses Jahres organisierte die chinesische Regierung in Qingdao (Provinz Shandong) das Gipfeltreffen des Rats der Staatsoberhäupter der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, einer regionalen Vereinigung für Politik, Wirtschaft und Sicherheit. Im Rahmen der Vorbereitungen eines “Modelldorfes“ für den Besuch des Präsidenten Xi Jinping in Qingdao während des Gipfeltreffens beschlossen die lokalen Behörden, dass die protestantische Drei Selbst-Kirche im Distrikt Chengyang zu auffällig sei.
Nach Angaben von Kirchenmitgliedern kam am 15. Mai zur Mittagszeit der Leiter des Nachbarschaftskomitees des Unterbezirks, Herr Wang, zum Leiter der Drei Selbst-Kirche und wies ihn an, das Kirchenkreuz abzubauen. “In einem Modelldorf darf es kein Kreuz geben,“ sagte er. Am 17. Mai suchte der Kirchenleiter Regierungsbeamte auf, um mit ihnen über die Angelegenheit zu reden und das Kreuz zu erhalten, doch stattdessen wurde ihm gedroht: „Wenn Sie das Kreuz nicht abnehmen, werden wir die Kirche zerstören.“
Am 20. Mai wurde das Kreuz auf dem Kirchendach unter der Aufsicht von 30 lokalen Regierungsbeamten zwangsweise entfernt. Die Behörden pflanzten auch noch rasch einen ein Meter breiten Grünstreifen, um die Kirche dahinter zu verstecken.
Bericht von Li Mingxuan