Gläubige in Henan konnten wegen Schließungen keinen Sonntagsgottesdienst in protestantischen Kirchen besuchen.
In der, in Henan gelegenen Stadt Xinzheng, waren innerhalb einer Woche fünf zur staatlich kontrollierten patriotischen Drei Selbst-Bewegung gehörende Kirchen von Schließungen oder Entfernung der Kirchenkreuze betroffen.
Es begann am 23. August, als von den Kirchen in den Dörfern Zhenglaozhuang und Xixu die Kreuze entfernt wurden.
Drei Tage später sollte in der Drei Selbst-Kirche im Dorf Xiaoqiao ein Gottesdienst stattfinden. Es war Sonntag und die Gläubigen wurden um 7 Uhr morgens erwartet. Doch als sie an diesem Morgen herbeikamen, wurden die Wege, die zur Kirche führten, von beinahe 150 Polizeibeamten bewacht. Weitere 50 Beamte hielten Wache vor der Kirche.
Das Kirchenkreuz war ein paar Tage zuvor entfernt worden. Das Polizeiaufgebot versetzte die Gläubigen in Aufregung. Als einer fragte, warum die Kirche geschlossen sei, wurde ihm gesagt, die Straßen, die zur Kirche führten seien zu eng und im Falle eines Brandes, kämen die Löschfahrzeuge nicht hindurch. Der Gläubige, dem klar war, dass es sich dabei um eine Finte handelte, begann zu schreien, dass er ein Anrecht darauf habe, an Gott zu glauben. Daraufhin schlug ihn der Beamte.
Am gleichen Tag wurden die Kirchen in Weizhuang und Zhanggou während des Sonntagsgottesdienstes geschlossen. Die Gläubigen wurden gewarnt, nicht wieder in der Kirche zu erscheinen.
Zwei Tage später kehrten Regierungsvertreter zu den Kirchen in Zhenglaozhuang und Xixu zurück und brachten auf dem Kirchengelände chinesische Flaggen an. Außerdem nahmen sie die persönlichen Daten aller Gläubigen auf, die diese Kirchen besuchten.
Bericht von Jiang Tao