Im Rahmen der andauernden Angriffe auf Drei Selbst-Kirchen haben die Behörden weitere Kirchen in Luoyang (Henan) schließen lassen.
Bitter Winter hat bereits ausführlich darüber berichtet, wie sich die Umsetzung der revidierten Verordnung für Religionsangelegenheiten auf alle Religionen in China auswirkt. Selbst die staatlich sanktionierte protestantische Drei Selbst-Kirche wurde von der Wucht der Angriffe getroffen.
Nach neuesten Berichten wurden im März dieses Jahres im Kreis Yichuan (Luoyang, Henan) vier weitere Kirchen geschlossen.
Am 2. März versiegelten drei Arbeiter eines Stadtbezirks von Chengguan die Drei Selbst-Kirche des Bezirks mit Klebeband und sperrten den Zugang zur Kirche ab. Sie gaben an, dass “zentrale Behörden zur Inspektion kommen wollten“, obwohl die Unterlagen der Kirche in Ordnung waren. Bald darauf wurde die Kirche geschlossen.
Zwei Wochen später wurde die Drei Selbst-Kirche im Dorf Huaizhuang gemeinsam von Vertretern des Dorfkomitees, der städtischen Religionsverwaltung und der Vereinigten Arbeitsfront (UFWD) des Kreises geschlossen. Auch hier versiegelten die Vertreter die Kirche und sagten den Gläubigen: “es ist verboten, die Versiegelung des Kircheneingangs aufzuheben; eine Aufhebung käme einem Gesetzesbruch gleich und ist strafbar.“
Zwischen dem 22. und dem 24. März wurden auch die Drei Selbst-Kirchen in den Dörfern Guo und Lizhai geschlossen. In beiden Fällen wurden die Kirchenleiter ermahnt, die Siegel zu bloß nicht zu entfernen.
In Lizhai wurde dem Kirchenleiter auch gesagt, dass seine Kirche kein “Registrierungszeugnis der Amtsstelle für Religiöse Angelegenheiten“ habe. Die Beamten wiederholten auch, dass es sich bei der Versiegelung der Kirchen um eine staatliche Maßnahme handle und dass “die Regierung die Kirche vollständig abreißen würde“, wenn sich jemand der Maßnahme widersetze.
Als die Gläubigen sich weiterhin außerhalb der Kirche versammelten, erließen die Behörden auch dagegen innerhalb weniger Tage einen Befehl, der besagte, dass “Versammlungen in der Nähe der Kirche zu unterlassen sind.“
Einigen Berichten zufolge wurden mehr als 70 Kirchen versiegelt und zwar nicht nur in Yichuan, sondern auch in Libao. Dadurch haben nun fast 3000 Christen keine Versammlungsstätte, an der sie ihr Recht auf Ausübung ihres religiösen Glaubens in China beanspruchen können.
Bericht von Jiang Tao