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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Ein Leben im Gefängnis: Mitarbeiter der Schreier wiederholt verhaftet

30/03/2019Gu Xi |

Ein Christ aus Henan wurde drei Mal verurteilt und verbrachte zehn Jahre im Gefängnis. Sein einziges Verbrechen bestand darin, Mitglied einer verbotenen Bewegung zu sein.

Shouters-Mitglieder inhaftiert
CREDITS: Huang Jinhui – CC BY-SA 4.0

Gu Xi

Festnahme 2012

Zahlreiche Christen, die in chinesischen Gefängnissen eingesperrt sind, wurden nur wegen ihres Glaubens festgenommen und verurteilt. Die schwersten Urteile wurden über diejenigen unter ihnen verhängt, die zu den, auf der xie jiao-Liste der KPCh stehenden, christlichen Glaubensrichtungen gehören. Die christliche Gruppe, die als “die Schreier“ bekannt ist und auf eine lange und komplizierte Geschichte zurückblickt, wurde 1983 als xie jiao verboten – lange vor Einführung der xie jiao-Liste der KPCh im Jahr 1995.

Bitter Winter hat nun von der Geschichte eines wichtigen Mitarbeiters einer Schreier-Kirche in der Zentralprovinz Henan erfahren, die beispielhaft für viele steht. Wir wurden gebeten, seinen Namen nicht zu nennen, da er sonst Vergeltungsmaßnahmen befürchtet. Er wurde von der KPCh zu sieben Jahren und sechs Monaten Gefängnisstrafe verurteilt. Am 13. November 2018 wurde er entlassen. So entkam er endlich der, von der KPCh eingerichteten, “Hölle auf Erden“ und gewann seine persönliche Freiheit wieder.

Am 13. April 2012 waren er und fünf weitere Kirchenleiter und Mitarbeiter (sowie über 20 Gläubige) während eines Gottesdienstes von über 200 Polizeibeamten und 30 Polizeifahrzeugen umzingelt worden. Die Polizisten stürmten in die Versammlungsstätte und schimpften: “Dies ist eine ungenehmigte Versammlung. Dies ist eine illegale Organisation. Es ist eine xie jiao!“ Dann begannen die Polizisten umgehend damit, ungefähr 500 spirituelle Bücher zu beschlagnahmen, die von den ursprünglichen Schreier-Predigern, Witness Lee (1905–1997) und Watchman Nee (1903–1972), geschrieben worden waren. Sie nahmen praktisch alles aus der Versammlungsstätte mit: Videokameras, Lautsprecher, Küchengegenstände, Lebensmittel und sogar die Kleider der Gläubigen. Die Kirche erlitt Verluste im Wert von ungefähr 20 000 RMB (ungefähr 2600 EUR). Über 20, der zu diesem Zeitpunkt anwesenden, Christen wurden verhaftet.

Nach seiner Festnahme weigerte sich der Mitarbeiter, eine “Reue-Erklärung“ zu unterzeichnen, was für gewöhnlich von xie jiao-Mitgliedern verlangt wird. Später wurde er in eine Untersuchungshaftanstalt gebracht und dort länger als ein Jahr lang festgehalten. Erst dann wurde sein Fall vor dem lokalen Volksgericht verhandelt.

Seine Familie organisierte 60 000 RMB (ungefähr 7900 EUR) und engagierte einen Rechtsanwalt zu seiner Verteidigung. Bei der Verhandlung erklärte der Richter, dass er eine illegale Versammlung abgehalten hätte und bestätigte, dass es sich bei der Kirche um eine xie jiao-Organisation handle.

Bei seiner Verteidigung fragte der Mitarbeiter: “Sie werden mir weder unmoralisches Verhalten vorwerfen können, noch Beweise dafür finden, dass ich eine Straftat begangen habe. Wie begründen Sie die Aussage, wir seien eine xie jiao?“ Er bekannte sich als unschuldig und weigerte sich, den Verfahrensbericht zu unterzeichnen, oder seinen Fingerabdruck darunter zu setzen. Doch obwohl keinerlei Beweise über eine Straftat gegen ihn vorlagen, verurteilte das Gericht ihn wegen “der strafbaren Nutzung einer xie jiao -Organisation zur Untergrabung der Strafvollstreckung“ zu sieben Jahren und sechs Monaten Gefängnisstrafe. Gerichte müssen nämlich nicht erklären, warum eine Gruppe als xie jiao gelistet ist, um ein Mitglied einer verbotenen Bewegung zu verurteilen. Die Tatsache, dass die Gruppe auf der offiziellen xie jiao-Liste steht scheint auszureichen.

Der Mitarbeiter legte Berufung ein, doch während er auf das Folgeverfahren wartete, teilte das Gericht der Untersuchungshaftanstalt mit, dass er seinen Rechtsanwalt nicht sehen dürfe. Später bestätigte das höhere Gericht den ursprünglichen Urteilsspruch.

Während des ersten Monats im Gefängnis erlitt der Mitarbeiter einen akuten Herzinfarkt. Sein Zustand war kritisch. Die Haftbeamten befürchteten, sie würden zur Verantwortung gezogen, wenn er stirbt, daher schickten sie ihn zur Behandlung ins Krankenhaus. Als er in den Krankenwagen gehoben wurde, war er schon fast nicht mehr bei Bewusstsein. Er bekam noch vage mit, dass der Doktor sagte, er würde sterben, wenn sie keine Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen. Als sich sein Zustand nach zehn Tagen gerade zu verbessern begann, brachten die Gefängniswärter ihn wieder zurück ins Gefängnis, damit er weiter seine Strafe absaß.

Es war die dritte Festnahme

Es war nicht das erste Mal, dass der Mitarbeiter der Schreier wegen seines Glaubens festgenommen und verurteilt worden war. Bereits 1983 war er festgenommen worden und hatte ein Jahr lang in Untersuchungshaft verbringen müssen. 1988 wurde er erneut festgenommen und verbrachte weitere drei Jahre in Gefangenschaft.

In einem Interview mit Bitter Winter erklärte der Hongkonger Wissenschaftler Edward Irons: “Die Gruppen, die auf dieser [xie jiao-]Liste stehen, werden nicht als „Religion“ betrachtet, sondern einfach nur als illegale Organisationen […]. Wer zu einer von den Gruppen auf der Liste gehört, gegen den kann die vollständige Staatsgewalt eingesetzt werden. Nach Artikel 300 des chinesischen Strafgesetzbuchs gilt die „Verwendung“, d.h. die Teilnahme an einer xie jiao als Straftat, die mit drei bis sieben Jahren Haft „oder mehr“ geahndet werden kann.“

Bitter Winter hat bereits berichtet, dass sechs Leiter der Schreier in der Stadt Jiaozuo (Henan) wegen ihres Glaubens zu langen Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt wurden.

Tags: Christlicher Glaube in China, Shouters

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