Die Behörden zwangen sie dazu, ihrem Glauben abzuschwören, indem sie andernfalls damit drohten, ihre finanziellen Beihilfen und ihre Pensionszuschüsse zu streichen.
Im Mai forderten lokale Regierungsbeamte Lin He und seine Frau dazu auf, ihrem Glauben an Gott abzuschwören. Es wurde ihnen gesagt, dass ihnen die “Beihilfen für verarmte Haushalte“ gestrichen werden würden, wenn sie nicht gehorchten.
Das Ehepaar lebt in der Stadt Shijiazhuang (Hebei). Beide sind gelähmt. Sie sind pflegebedürftig und ihr Sohn hat mehrere Aushilfsjobs, damit er sich um sie kümmern kann.
Ein Dorfbewohner, der das Ehepaar kennt, berichtet: “Sie erfüllen alle Anforderungen für die finanzielle Beihilfe, aber nun nützt die Regierung diesen Umstand, um sie dazu zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben.“
Frau Jiang ist eine 74 Jahre alte Christin, die mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Stadt Dandong (Liaoning) lebt. Ihr Sohn hatte einen Gehirntumor und ist nun arbeitsunfähig. Frau Jiang leidet unter Muskel- und Nervenschmerzen und auch ihr Ehemann ist nicht dazu in der Lage, Landarbeit zu verrichten. Die Familie ist in ihrem Alltagsleben völlig von staatlicher Unterstützung abhängig.
Als sie jedoch diesmal ihren Antrag stellte, wurde dieser verschleppt, obwohl sie alle nötigen Formalitäten beachtet hatte. Im August kamen lokale Regierungsbeamte zu ihrem Haus und drohten ihr, weil sie Menschen zu sich eingeladen hatte. Sie sagten: “Sie dürfen niemanden zu Versammlungen zu sich einladen. Wenn Sie weiterhin an Gott glauben und Versammlungen abhalten, werden sie nicht die geringste Unterstützung zum Lebensunterhalt bekommen.“
Ihr Ehemann wurde gezwungen, ein Dokument zu unterzeichnen, in dem stand: “Unterlassen Sie sofort jede Art religiöser Aktivitäten, entfernen Sie alle christlichen Zeichen und Symbole.“ Danach kamen mehrmals Dorfkader, um daran zu erinnern, dass die Unterstützung gestrichen werden würde, wenn sie weiterhin an Gott glaubten.
Im Fall von Liu Yuzhen, einer 74 Jahre alten Christin aus der Stadt Gongyi (Henan) folgten der Drohung Konsequenzen und ihre Pension wurde tatsächlich einbehalten. Ein Dorfkader sagte ihr: “Die Kommunistische Partei gibt Ihnen Geld. Wenn Sie weiterhin an Gott glauben, wird Ihnen Ihre Pension nie wieder ausbezahlt.“
Davor waren bereits Guo Cuicin und drei weitere ältere und behinderte Anhänger der staatlich kontrollierten Drei Selbst-Kirche in der Stadt Hebi (Henan) aus dem gleichen Grund schikaniert worden. Regierungsbeamte hatten ihnen wegen ihres religiösen Glaubens gedroht und ihnen gesagt, dass ihre Pensionen und Beihilfen gestrichen werden würden, wenn sie ihn nicht aufgäben.
In der Universellen Erklärung der Menschenrechte steht: “Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen, sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände.“
Die chinesischen Behörden verweigern den Bürgern jedoch dieses grundlegende Menschenrecht und verletzen damit internationales Recht.
(Alle Namen wurden von der Redaktion geändert.)
Bericht von Feng Gang