Ein Dorfsekretär, der einmalig für den Bau eines Tempels gespendet hatte, wurde gezwungen, diesen persönlich zu zerstören. Später wurde er seines Postens enthoben und aus der Kommunistischen Partei Chinas ausgeschlossen.
Am 15. August machte ein Mitglied der lokalen Disziplinarkommission im Kreis Yucheng (Provinz Henan) ein Foto von einer Plakette mit den Namen der Spender, die geholfen hatten, den Bau des Guandi-Tempels zu finanzieren. Unter den Namen der Sponsoren befand sich auch der des Dorfsekretärs Hu Jianhong. Auf der Plakette war verzeichnet, dass er 1600 RMB (ungefähr 230 USD) gespendet hatte.
Hu Jianhong wurde beim nächsten Treffen des Kreisparteikomitees vorgeworfen, dass er eine “Spende für feudalen Aberglauben“ getätigt und “die Parteigrundsätze schwer verletzt“ habe. Er wurde angewiesen, den Tempel so bald als möglich zu zerstören.
Am 17. August entfernte Hu Jianhong unter Druck der Partei die Tonstatue aus dem Tempel, zerstörte die Ehrenplakette, auf der sein Name unter den Namen der anderen Sponsoren aufgeführt war, und hängte im Tempel ein Bild Xi Jinpings auf. Die Behörden gaben jedoch nicht nach und zwangen Hu letztendlich dazu, den kompletten Tempel zu zerstören.
Dennoch wurde Hu Jianhong seines Postens als Dorfsekretär enthoben und aus der Partei ausgeschlossen.
Die neue Disziplinarstrafordnung der Kommunistischen Partei Chinas, die oft als “strengste Disziplinarstrafordnung einer Partei in der Geschichte“ bezeichnet wird, benennt 45 Arten schwerer Verletzung der Verhaltensregeln, denen zufolge Parteimitglieder ausgeschlossen werden können. Religiöser Glaube gehört dazu.
Bericht von Jiang Tao