Eine vierköpfige Familie wurde mitten in der Nacht verhaftet und in ein Lager zur „Transformation durch Bildung“ im Bezirk Manas in Xinjiang gebracht.
Im November 2016 kehrten die beiden Kinder von Frau Shalina in ihr Haus im Bezirk Manas in Xinjiang zurück, um ihre Visa zu erneuern. Die Regierung weigerte sich, die Erneuerung vorzunehmen, und infolgedessen mussten die Kinder im Land bleiben.
Sie begannen, eine örtliche Schule zu besuchen, aber im nächsten Jahr am 18. April wurde die vierköpfige Familie mitten in der Nacht von den Polizeibeamten der Wache in Liangzhouhu verhaftet. Sie wurden dann in ein Lager zur „Transformation durch Bildung“ im Bezirk Manas gebracht.
Frau Shalina wurde im Oktober 2017 aus dem Lager entlassen, nachdem sie einen Herzinfarkt erlitten hatte. Ihr Ehemann Herr Gherkan und ihre zwei Kinder sind immer noch in Haft und gezwungen, Umschulungskurse zu besuchen. Dieser Vorfall ist jedoch nicht der erste seiner Art. In der Vergangenheit wurden Kasachen wegen des Verdachts auf Beteiligung an illegalen religiösen Aktivitäten im Ausland und Verbrechen gegen die nationale Sicherheit festgenommen, während sie lediglich im Ausland studierten.
Aber obwohl sie wieder zu Hause ist, ist ihr Leben immer noch ein Albtraum. Die Gemeindemitarbeiter überwachen sie ständig und bleiben manchmal bis spät in die Nacht bei ihr. Sie weisen sie auch an, jeden Montag zum Hissen der Nationalflagge zu gehen. Letzten Monat musste sie wie alle anderen Minderheiten auch am Drachenbootfest teilnehmen. Frau Shalina wird ständig von Konsequenzen bedroht, besonders für ihren Mann und ihre Kinder, wenn sie diese Erwartungen nicht erfüllt. Einmal klopften mehr als 20 Polizeibeamte an ihre Tür und drohten ihr, den ethnisch gefärbten Stahlschuppen auf ihrer Sonnenterrasse abzubauen. Sie tat das und heute hat sie sogar Angst, zu Hause ihre traditionelle kasachische Tracht zu tragen.
Den Bezirk oder China zu verlassen, ist auch keine Option. Frau Shalina wurde wiederholt gesagt, dass sie eine offizielle Genehmigung benötigt, aber die Regierung lehnt dies ebenfalls ab. Sie fühlt sich daher sehr verbittert. Sie sagt: „Ich fühle große Qual und Depression. Ich muss zwei bis drei Stunden weinen, um die Wut in meinem Herzen zu lindern.“ Sie hat in den letzten Monaten aufgrund ihrer seelischen und körperlichen Qualen auch mehr als zwanzig Kilo abgenommen.
Ihr Ehemann Herr Gherkan wurde kürzlich schwer krank und zur Behandlung in das Volkskrankenhaus im Bezirk gebracht. Er befindet sich im zweiten Stock des Krankenhauses, das vom Lager kontrolliert wird. Aus diesem Grund durfte sie nur das Nötigste mitbringen und durfte ihn nicht persönlich treffen. Das Paar konnte sich nur durch ein Fenster ansehen und hat sich seitdem nicht getroffen. Ihre Kinder werden weiterhin im Zentrum festgehalten.
Frau Shalinas Mutter ist eine ältere Frau in ihren 70ern. Sie fühlt den Schmerz der Situation ihrer Tochter und bemerkte: „Meine Tochter hatte ein glückliches und vollkommenes Zuhause, aber sie (die chinesische kommunistische Parteiregierung) zerrissen es in Stücke.“
Bericht von Li Zaili