Quelle: unmittelbare Berichte aus China
Seit das Religionsgesetz im Februar 2018 in Kraft getreten ist, hat die chinesische kommunistische Regierung ihre Kontrolle und Unterdrückung der muslimischen Religion und Kultur in Xinjiang unter dem Vorwand der “Sinisierung der Religion” verstärkt.
Eine Quelle in der zur Großstadt Shihezi gehörenden Gemeinde sagte gegenüber Bitter Winter, dass die Regierung im Januar eine Blockade der Dritten Nationalen Produktionsgruppe in ihrer Gemeinde begonnen habe. Früher waren diese Gruppen Buchhaltungs- und landwirtschaftliche Produktionsgrundeinheiten, doch jetzt sind die meisten von ihnen durch Dorfgruppen ersetzt worden.
Die Zentralregierung entsandte Truppen mit scharfer Munition zur Produktionsgruppe und befahl ihnen, alle Dorfbewohner mit Ausnahme von Älteren und Kindern mit Gewalt in ein Umerziehungslager zu bringen. Die Chinesische Kommunistische Nationale Sicherheitsbrigade bewachte das Lager streng. Während ihrer Inhaftierung mussten die Dorfbewohner jeden Morgen an der Zeremonie zum Hissen der Nationalflagge teilnehmen, die Nationalhymne singen und einen Eid auf die Flagge schwören: der Partei für immer folgen, niemals das Land verraten, die nationale Einheit fest aufrechterhalten und gegen die “drei bösen Mächte” kämpfen (ein Begriff, der auf die Xinjiang-Frage verweist). Außerdem mussten die Dorfbewohner für jede Mahlzeit 15 Yuan bezahlen. Offenbar wurde in der Produktionsgruppe ein Overlay-Netzwerk eingerichtet, um die Dorfbewohner abhören und überwachen zu können.
Eine andere Quelle verriet, dass im April die Eltern einer Dorfbewohnerin mit Beinamen Feng der Hui-Minderheit von der Dritten Nationalen Produktionsgruppe ebenfalls gewaltsam in ein Umerziehungslager begleitet wurden. Frau Feng arbeitete früher im Büro für Straßenplanung in der Gemeinde Shihezi und wurde gezwungen, den Job wegen des Glaubens ihrer Eltern aufzugeben. Ihr Ehemann leitete ein zweistöckiges Restaurant in der Entwicklungszone der Großstadt Shihezi, das zwangsweise geschlossen wurde, weil die Regierung dem Restaurant nicht erlaubt, die Worte “Qingzhen” (halal) an seine Tür anzubringen.
Ein Dorfbewohner mit dem Namen Ma spendete eine große Summe Geld an islamische Moscheen. Die Regierung behauptete, er habe das Geld nach Ostturkestan gespendet und hat ihn am 27. April wegen “Unterstützung terroristischer Gruppen” verhaftet und zu 9 Jahren Gefängnis verurteilt. Ma konnte die Gerichtsentscheidung nicht akzeptieren und wurde im Gerichtssaal ohnmächtig. Er wurde dann ins Krankenhaus geschickt und starb nach einem gescheiterten Rettungsversuch. Alle Verwandten von Ma wurden zwangsweise in das Umerziehungslager gebracht.
Laut einem Bericht von Free Asia im Januar werden allein in der Stadt Kashgar im Süden Xinjiangs über 120.000 Menschen in Umerziehungslagern gefangen gehalten.
Uigurische Muslime in Xinjiang sind eine der am meisten verfolgten religiösen Gruppen in China. Die chinesische Regierung betreibt in Xinjiang im Zeichen der Bekämpfung von Separatismus und Terrorismus eine zerstörerische religiöse Unterdrückung der Uigurischen Muslime.