Im Autonomen Gebiet Ningxia der Hui-Nationalität nahmen die Behörden einen Mann fest und brachten ihn ins Gefängnis. Nur deshalb, weil er einem Freund, welcher Mitglied der Kirche des Allmächtigen Gottes ist, geholfen hatte.
Im Juli 2013 nahmen Beamte des Büros für Öffentliche Sicherheit der Stadt Guyuan Liu Cheng (Name von der Redaktion geändert) fest, weil er religiöses Material transportiert hatte. Später wurde er “des Verdachts auf Nutzung einer xie jiao zur Untergrabung der Strafvollstreckung“ beschuldigt.
Xie jiao bezieht sich auf heterodoxe Lehren in China. In einer xie jiao aktiv zu sein, gilt nach Artikel 300 des chinesischen Strafgesetzbuches als Straftat und kann mit einer Gefängnisstrafe von drei bis sieben oder mehr Jahren geahndet werden.
Herr Liu hatte aber nichts getan, was eine solche Beschuldigung gerechtfertigt hätte. Herr Liu, der aus dem Autonomen Gebiet der Hui-Nationalität in China stammt, hatte einen Freund, der Mitglied der Kirche des Allmächtigen Gottes war. 2013 musste dieser Freund religiöses Material transportieren und Herr Liu willigte ein, ihm dabei zu helfen, obwohl er selbst niemals Mitglied der Kirche gewesen war.
Die Kirche des Allmächtigen Gottes ist eine neue christlich-religiöse Bewegung in China, die 1991 ins Leben gerufen wurde und nach Schätzungen der Regierung rund vier Millionen chinesische Mitglieder hat. Aus diesem Grund sind die Kirche und ihre Mitglieder unter ständiger Beobachtung durch die KPCh und Gegenstand strenger Verfolgung. In diesem Fall gerieten selbst Nichtgläubige ins Visier der Behörden, nur weil sie den Gläubigen halfen.
Ein Jahr nach seiner Festnahme wurde Herr Liu vom Gericht aufgrund seines “Verbrechens“ zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er wird bis zum 19. Oktober 2021 im Gefängnis bleiben. In der Zwischenzeit wird sein Haus – seit seiner Festnahme – ständig von den Behörden überwacht.
Bericht von Ma Xiagu