Mitte Juli wurde eine Hauskirche in Jilin zerstört und mehr als 200 Gläubige festgenommen; nun werden sie ihr Zuhause verlieren, da die lokalen Behörden die Zerstörung des achtstöckigen Wohngebäudes angeordnet haben.
Am Morgen des 14. Juli wurde die zweistöckige Hauskirche im Ningjiang-Distrikt von Songyuan unter Einsatz schwerer Maschinen zerstört. Der Großteil der Trümmer wurde beseitigt und der Rest von einem Bulldozer dem Erdboden gleich gemacht.
In der Nacht zuvor hatte die Ortsverwaltung an die 60 Fahrzeuge mit über 100 Personen aus mehreren Strafvollzugs- und Stadtverwaltungsbehörden sowie Feuerwehr- und Sanitätsbrigaden zu dem danebenliegenden Wohngebäude für die Kirchenmitglieder geschickt. Der “Gebetsberg“ – wie die Anwohner das Gebäude nennen – wurde mitten in der Nacht gestürmt und die Polizei nahm das gesamte Geld und alle Wertgegenstände an sich, die sie in den Zimmern der 330 Bewohner fanden. Außerdem beschlagnahmte die Polizei mehrere ihrer Autos.
Nach Angaben von Anwohnern nahm die Polizei alle 330 Kirchenmitglieder, die in dem “Gebetsberg“ lebten, fest und schickten sie später zur Mittelschule von Shanyou in Songyuan, um sie zwangsweise “umzuerziehen“; die leitenden Kirchenmitarbeiter wurden in die Haftanstalt von Shanyou geschickt. Nach Angaben der Behörden wurden lediglich 220 Personen festgenommen.
Einer der festgenommenen Christen, Jiang, der später wieder freigelassen wurde, sagte, die Behörden hätten beschlossen, das Wohngebäude durch eine Explosion zu zerstören, da es zu groß sei und im Falle eines Erdbebens Lebensgefahr darstellen könnte. Und das obwohl Experten dem Gebäude zuvor hervorragende Erdbebensicherheit bestätigt hatten.
Wohngebäude wie der “Gebetsberg“ sind für gewöhnlich eher in Korea zu finden und werden meist von Kirchen oder christlichen Gemeinden genutzt, um den Gottesdienst effektiver zu gestalten. Es gibt 200 – 300 “Gebetsberge“ in Korea und sie verbreiten sich aufgrund des Einflusses koreanischer Missionare zusehends im Nordosten Chinas.
Bericht von Piao Junying
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