Die Behörden erklärten eine über 70 Jahre alte Frau zur Straftäterin und halten sie seit über einem Jahr in Polizeigewahrsam fest.
Eine Gläubige aus der Stadt Jingzhou in der chinesischen Zentralprovinz Hubei berichtete Bitter Winter vor kurzem, dass im Juni letzten Jahres eine über 70 Jahre alte Angehörige einer Hauskirche von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) festgenommen und inhaftiert wurde, weil sie das Evangelium verbreitet hatte. Trotz der Versuche ihrer Tochter, eine Entlassung zu erwirken, befindet sie sich bis heute in Haft.
Auf Hinweis eines Bürgers durchsuchte die lokale Polizei am 12. Juni 2017 die Versammlungsstätte einer Hauskirche in der Stadt Jingzhou und nahm acht Gläubige, darunter auch Zhang Chuanying, vor Ort fest. Als Chuanyings Tochter Geng Yan um Hilfe bat, um die Entlassung ihrer Mutter zu erwirken, erfuhr sie, dass ihre Mutter häufig die Gemeinde verließ, um das Evangelium zu verbreiten, und die Leiterin der örtlichen Kirche war. In anderen Worten: Das reichte dafür aus, dass die Behörden Chuanying als Schwerkriminelle betrachteten und ihren Fall an die Provinzbehörden weiterleiteten.
Geng Yan fuhr mehrmals zur Haftanstalt, in der Hoffnung, ihre Mutter sehen zu können, doch die Polizei verweigerte ihr dies jedes Mal. Dabei warfen die Polizisten ihr nicht nur vor, dass sie nichts dagegen unternommen hatte, um ihre Mutter von ihrem Glauben und Bekehrungseifer abzuhalten, sondern brachten sie durch List sogar dazu, sich selbst dabei aufzunehmen, wie sie ihre Mutter drängte, ihrem Glauben abzuschwören und „sich ordentlich zu bekehren.“
Anfang August 2018 erfuhr Geng Yan von einem entlassenen Gefangenen, dass sich ihre Mutter in einem sehr schlechten Gesundheitszustand befand. Aus diesem Grund suchte sie erneut Hilfe bei den Beamten der Kreisregierung, doch eine interne Quelle berichtet, dass Zhang Chuanying von der Regierung wegen ihres christlichen Glaubens als politische Gefangene eingestuft wird und daher voraussichtlich mit einer Gefängnisstrafe von ungefähr drei Jahren rechnen muss.
Geng Yan hat versucht, einen Rechtsanwalt zu finden, der Chuanying vertritt, aber aufgrund des Regierungsvorgehens gegen Gottesgläubige war dies kein leichtes Unterfangen. Da Geng Yans Mutter als Schwerkriminelle betrachtet wird, muss sie sicherlich mit einer Gefängnisstrafe rechnen – es ist unmöglich, dass sie ihre Strafe außerhalb des Gefängnisses verbüßen darf.
(Alle Namen in diesem Artikel wurden von der Redaktion geändert.)
Bericht von Shen Xiang