Polizeibeamte und Regierungsvertreter durchsuchten die Versammlungsstätte einer christlichen Kirche des Ewigen Lebens in Fuzhou (Fujian) und ordneten an, dass dort keine Versammlungen mehr stattfinden dürften. Dabei missachteten sie vollkommen die religiösen Bestimmungen und die Regeln für
Strafvollstreckungsverfahren.
Am Morgen des 21. Oktober stürmten sieben lokale Polizeibeamte und Vertreter des Büros für Ethnische und Religiöse Angelegenheiten das Haus des Ewigen Segens, eine Versammlungsstätte der christlichen Kirche des Ewigen Lebens. Sie behaupteten, die Versammlungsstätte sei nicht von der Regierung genehmigt und müsse geschlossen werden.
Die christliche Kirche des Ewigen Lebens gehört zu Sola Fide, einer theologischen Doktrin, durch die sich die protestantischen Kirchen von den katholischen und orthodoxen Kirchen unterscheiden. Die christliche Kirche des Ewigen Lebens hat ihre Versammlungsstätte vor fast zwanzig Jahren in der Universitätsstadt Fuzhou eröffnet und ist seitdem bei den Universitätsstudenten in der Stadt beliebt.
Die Beamten begannen Fotos von den versammelten Gläubigen zu machen, woraufhin der Prediger der Kirche, Lin Kezhen, sie aufforderte, sich auszuweisen. Einer von ihnen antwortete: „Ich trage eine Polizeiuniform, ich brauche keine Berechtigungsnachweise.“
Die Polizei stürmt die Versammlungsstätte und weist die Gläubigen an, das Treffen zu beenden:
Eine Vertreterin des Büros für Ethnische und Religiöse Angelegenheiten wies den Prediger an, Informationen zur Identifizierung sämtlicher anwesenden christlichen Studenten zur Verfügung zu stellen. Als dieser sich weigerte, drohte sie ihm, nächste Woche zurück zu kommen und der Polizei die Anweisung zu geben, sämtliche Kirchenmitglieder festzunehmen.
„Ich kann auch die Dozenten aller Universitäten befragen, um festzustellen, von welcher Bildungseinrichtung diese Studenten kommen. Ich bin dazu berechtigt, weil ich die Regierung repräsentiere.“ Sie drohte den Studenten auch damit, dass sie Gesichtserkennungssoftware verwenden würde, um sie auf den Videos, die die Behörden zuvor aufgenommen hatten, zu identifizieren.
Als einer der Studenten auf das rechtswidrige Vorgehen der Beamten hinwies, wurde ihm mit der Festnahme „wegen des Verdachts auf Behinderung bei der Ausübung von Amtsaufgaben“ gedroht.
Ein Polizeibeamter versucht, einen der Studenten festzunehmen und eine Regierungsvertreterin verlangt Informationen zur Identifizierung:
Mitte April schickte das Büro für Ethnische und Religiöse Angelegenheiten des Kreises Minhou die erste Aufforderung an das Haus des Ewigen Segens, die religiösen Aktivitäten einzustellen, ansonsten würde die Versammlungsstätte geschlossen.
Am 9. Oktober wurde die Versammlungsstätte einer anderen Kirche – das Haus Ewiger Freude – im Stadtbezirk Taijiang (Fuzhou) ebenfalls angewiesen, religiöse Versammlungen einzustellen.
Der Kirchenleiter kommentiert die Verfolgungen so: „Diesen April hat der Staatsrat ein Weißbuch zur Religionsfreiheit herausgegeben. Darin steht, dass das Gesetz alle normalen religiösen Aktivitäten schützt, die von den Bürgern in ihren eigenen Behausungen in Übereinstimmung mit den religiösen Praktiken ausgeübt werden, und dass keine Organisation und keine Person sie daran hindern darf. Es hat sich herausgestellt, dass es sich bei der angeblichen Religionsfreiheit der KPCh um nichts anderes als ein Bündel Lügen und leere Phrasen handelt.“
Bericht von Lin Yijiang