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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Islamische Kultur verschwindet aus den Straßen der Inneren Mongolei

15/09/2019Gu Qi |

Die KPCh eliminiert weiterhin die muslimischen Traditionen in den von Hui bevölkerten Regionen: Sie zerstört islamische Architektur und Symbole, arabische Schilder sind verboten.

von Gu Qi

Die chinesische Regierung plant eine vollständige „Sinisierung“ der chinesischen Muslime außerhalb Xinjiangs innerhalb von fünf Jahren. Dazu gehört auch die Kampagne zur Eliminierung aller islamischen Symbole und arabischen Schilder, die sich bereits über die Provinzen Henan und Shaanxi sowie über andere Regionen Chinas ausgeweitet hat. Das Autonome Gebiet Innere Mongolei bildet dabei keine Ausnahme.

Zwangsabriss führt zu Brand

Arabisch anmutende architektonische Symbole – Kuppeln, Bögen und farbige Glaskacheln – gehörten zu den einzigartigen Merkmalen der islamischen Kulturstraße in Hohhot, der Hauptstadt der Inneren Mongolei, in der vornehmlich Hui leben. Heute sind diese Symbole verschwunden und die einst einzigartige und elegante Straße hat ihren Charme für immer verloren.

Das Büro für Religiöse Angelegenheiten und die Regierung des Hohhoter Stadtbezirks Huimin ordneten im April die Entfernung aller Kuppeln sowie aller Halbmond- und Sternsymbole auf den Gebäuden in der Straße an. Kurz darauf fegte ein Sturm der gewaltsamen Zerstörung durch die gesamte 1150 Meter lange Straße.

Am Morgen des 27. Aprils entfernten von der Regierung bestellte Arbeiter die Kuppel über dem Jiupeng-Plaza in der islamischen Kulturstraße. Dabei kam es zu einem Kurzschluss, der zum Ausbruch eines Feuers führte. Ein Augenzeuge berichtete, dass das Feuer sehr stark gewesen sei, und, dass das Hotel im ersten Stock für einige Tage schließen musste, um alle Fenster reinigen zu können, die von dem Rauch geschwärzt worden waren.

Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Jiupeng Commercial Building in der Islamic Street
Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Jiupeng-Plazas in der islamischen Kulturstraße.

Anwohner berichteten Bitter Winter, dass eine Person während der Abrissarbeiten unter den Trümmern ums Leben gekommen sei. Bislang konnten wir noch keinen Kontakt zur Familie des Opfers aufnehmen, um diesen Vorfall zu bestätigen.

Mittlerweile wurden alle Kuppeln sowie alle anderen islamischen Symbole von den Häusern entlang der islamischen Kulturstraße entfernt. Die Regierung begründete dieses Vorgehen damit, dass islamische Symbole nicht erlaubt seien. Alle Gebäude sollten in der chinesischen Tradition erbaut werden.

„Die Kuppeln und Halbmonde auf den Dächern unserer Gebäude zeigen die Einheit unserer ethnischen Gruppe. Sie sind Symbole unseres Glaubens“, erklärte ein Hui-Anwohner Bitter Winter. „Islamische Architektur wird wohl kaum einen Aufstand anzetteln! Wir haben Unsummen für den Bau dieser Gebäude ausgegeben und nun werden sie zwangsweise zerstört. Das ist eine Verschwendung von Geld und Arbeitskraft!“

Ein weiterer Muslim nannte die Kommunistische Partei eine „Ein Parteien-Diktatur“. „Nach außen hin behaupten sie, dass in China Glaubensfreiheit herrscht, aber in Wirklichkeit unterdrücken sie die Religion“, sagte der Mann. „Die Regierung behandelt die Muslime genauso wie zu Zeiten der Kulturrevolution.“

Kuppeln von Jiupeng Plaza entfernt
Kuppeln unterschiedlicher Größen wurden vom Jiupeng-Plaza entfernt und die ursprünglich gelben Außenwände wurden übermalt.

Wie Bitter Winter bereits berichtet hat, wurde im Januar die gesamte islamische Architektur in der Beiji-Straße mit Halal-Lebensmitteln in der Stadt Jilin zerstört – die zuvor für über 100 Millionen Renminbi (ca. 13 Millionen EUR) aufgebaut worden war. Ein Beamter der Lokalregierung berichtete, dass China nun eine vollständige „Sinisierung“ der Religion anstrebe und alle islamischen Symbole entfernt werden müssten.

Arabische Texte durch chinesische Schriftzeichen und mongolische Schrift ersetzt

Die islamische Kulturstraße in Hohhot beherbergt auch ein blühendes Geschäftsviertel der Hui. Doch die auf islamische Symbole gerichtete Zerstörungspolitik hat die Läden der ethnischen Hui schwer beeinträchtigt – alle arabischen Symbole auf den Ladenschildern wurden zwangsweise entfernt oder übermalt.

„Mittlerweile dürfen nicht einmal mehr die Plastiktüten für den Gemüseeinkauf arabische Zeichen tragen. Wenn die Beamten eine Tüte mit Halal-Symbolen sehen, beschlagnahmen sie diese sofort“, erzählte ein Ladenbesitzer, dessen Schild entfernt worden ist.

Während eines Besuchs in der Gegend stellte Bitter Winter fest, dass alle nicht fleischlichen Produkte wie Glasnudeln, Gemüse und gedämpfte Teigtaschen keine Halal-Symbole auf ihrer Verpackung trugen – diese waren im Rahmen einer Kampagne gegen die sogenannte „Verallgemeinerung von halal“ entfernt worden.

Arabischer Text durch chinesische Schriftzeichen ersetzt
Der ursprüngliche arabische Text wurde durch chinesische Schriftzeichen und mongolische Schrift ersetzt.

Ein lokaler Ladenbesitzer berichtete, dass die Beamten der Stadtverwaltung die Geschäfte in der Straße mehr als zehn Mal täglich überprüfen. „Sobald sie Waren mit arabischen Symbolen entdecken, beschlagnahmen sie diese umgehend“, erzählte der Mann.

Angestellte der Büros für Religiöse Angelegenheiten, Lebensmittel und Medikamente, Gesundheit und anderer Ämter wurden zu Inspektionen in die Straße geschickt, um sicherzustellen, dass alle arabischen Symbole entfernt worden sind.

„Im letzten Winter haben uns Beamte des lokalen Büros für Religiöse Angelegenheiten verboten, arabische Symbole auf vegetarischen Produkten anzubringen“, erzählte ein anderer Ladenbesitzer Bitter Winter. „Ich habe das trotzdem getan und als die Beamten des Büros für Religiöse Angelegenheiten dies gesehen haben, haben sie sie abgerissen.“

„Die Regierung erlaubt es uns nicht mehr, auf unseren Schildern arabische Schrift zu verwenden – alles muss durch mongolische Buchstaben oder chinesische Schriftzeichen ersetzt werden“, sagte ein Hui-Anwohner. „Das hier war einmal eine Straße für die Hui mit dem arabischen Wort ‚halal‘ und arabischen Symbolen auf den Ladenschildern. Nun hängen überall Schilder mit mongolischen Buchstaben oben und chinesischen Schriftzeichen unten. Man sieht gar nicht mehr, dass dies eine Straße der Hui ist.“

Angesichts der strengen Inspektionen und Verbote durch die Regierung, bleiben immer mehr Muslime lieber bedeckt. Als Bitter Winter einer Ladenbesitzerin aus dem Stadtbezirk Huimin Fragen zur Unterdrückung der muslimischen Kultur und Tradition durch die Regierung stellte, antwortete diese nur: „Das ist ein heikles Jahr, wir dürfen nicht so viel sagen…“

Tags: Islam in China, Muslime Hui

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