Quelle: Unmittelbare Berichte aus China
Bitter Winter hat Berichte über andauernde Schikanen von Gemeinschaften der Shouters erhalten, Christen in der Tradition der chinesischen Prediger Watchman Nee und Witness Lee, auf die die chinesische Regierung seit langem abzielt. Christen in der gleichen Tradition sind im Westen als Local Church bekannt.
An einem Sonntagnachmittag im Juni 2016 trafen sich Christen der Shouters Kirche in der Stadt Huai’an in der Provinz Jiangsu, als mehr als 20 Polizisten der Polizeistation Chengnan des Bezirks Xuyi hereinstürmten und die Tür verschlossen. Die Polizei durchsuchte jeden Raum und warf Gegenstände auf den Boden. Die Polizei bezichtigte die Christen der „ungesetzlichen Versammlung“ und beschlagnahmte alle religiösen Materialien und verhaftete fünf von ihnen und brachte sie zur Polizeiwache von Chengnan.
Die Polizei befragte die verhafteten Shouters nach dem, woran sie glaubten und wer ihr Anführer war, worauf die Christen antworteten: „Wir sind Gläubige des Herrn, und es ist der Herr Jesus, der uns führt.“ Die Polizei zwang sie, Gott zu verleugnen ihren Glauben aufzugeben. Als ihre Bemühungen scheiterten, sperrte die Polizei sie auf der Polizeiwache ein und ließ sie erst am folgenden Tag frei.
Nach der Verhaftung der fünf Shouters verstärkten die lokalen Behörden die Unterdrückung und Verfolgung ihrer Hausgemeinden. Eine der Maßnahmen war die Ausstellung von Slogans und Transparenten in einem öffentlichen Park, auf denen gefordert wurde, gegen die Shouters vorzugehen. Die Gläubigen, die ihre Verfolgung befürchteten, mussten ständig ihre Versammlungsorte wechseln und waren nicht in der Lage, die Versammlung darüber zu informieren, wo und wann der Treffpunkt ist. Sie wollten die Gläubigen auffordern, sich am Tag der Versammlung an bestimmten Straßenecken zu treffen und sie zum Veranstaltungsort zu bringen.
Die Geheimhaltung half nicht – es gelang der Polizei, einen Informanten in die Gruppe einzuschleusen. Eine Frau, die oft zu den Treffen kam, entpuppte sich als Polizeibeamtin, die beauftragt war, die Shouters zu überwachen und sie zu verhaften, wenn der richtige Moment gekommen war.
Nachdem sie von der Informantin erfahren hatten, mussten die Gläubigen den Versammlungsort wieder ändern und in das Haus einer Gläubigen verlegen. Dies half auch nicht, da die Polizei sehr bald in das Haus dieser 50-jährigen Gläubigen einbrach und behauptete, dass jemand es als Versammlungsort gemeldet habe. Sie notierten die Namen und ID-Nummern der Gläubigen, die zu der Zeit dort waren, drohten und schüchterten sie ein, bevor sie schließlich gingen.