Quelle: unmittelbare Berichte aus China
Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) verlangt von ihren Mitgliedern, überzeugte Atheisten zu sein und verbietet ihnen, an jedwede Religion zu glauben. In Wirklichkeit sind einige Parteimitglieder auch Christen, und die Partei tritt ihre Religionsfreiheit mit Füßen und entzieht ihnen manchmal ihren Lebensunterhalt. Bitter Winter präsentiert solche drei Fälle:
Fall Nr. 1
Chen Hua (Pseudonym) stammt aus der Großstadt Gongyi in der Provinz Henan, ist Mitglied der KP Chinas und sie glaubt seit mehr als dreißig Jahren an den Herrn.
Am 1. April 2018 traten Chen Hua und einige andere Christen auf, um Ostern in einer Drei-Selbst-Gemeinde in der zu Gongyi gehörenden Stadt Mihe zu feiern. Gegen 10 Uhr morgens, als die Gläubigen gerade gehen wollten, kamen die örtlichen Regierungsbeamten in Autos und platzen in die Kirche hinein, um sie zu verhaften. Chen Hua hatte Glück und konnte der Razzia entrinnen. Vor Chen Huas Auftritt hatte der Pastor der Kirche sie bereits darüber informiert, dass die Regierung Protestanten und Katholiken unterdrückte und verhaftete. Deshalb durften Parteimitglieder, Lehrer und Minderjährige die Kirche nicht betreten.
Im selben Monat verwarnte ein Dorfbeamter Chen, nicht an Jesus zu glauben. Seitdem wagte Chen nicht, zur Kirche zu gehen und versteckte auch ihre Bibel.
Fall Nr. 2
Liu Huiyun (Pseudonym) stammt aus der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong und ist KPCh-Mitglied. Sie glaubt seit mehr als zwanzig Jahren an den Herrn.
Im März 2018 verlangte die Arbeitseinheit von Liu Huiyun von allen Mitarbeitern der Partei, eine Garantieerklärung zu unterschreiben, die lautete: “Ich verspreche, dass ich an keine Religion glaube oder an religiösen Aktivitäten teilnehme.” Liu weigerte sich, sie zu unterschreiben. Später wechselten der Parteigruppenleiter, der Parteisekretär, der Sekretär der allgemeinen Parteiabteilung und ihr Abteilungsleiter sich ab, sie zu zwingen, die Erklärung zu unterschreiben.
Laut Liu Huiyun litt sie unter großem psychologischem Druck. Infolgedessen konnte sie tagsüber nicht normal arbeiten, hatte sogar Angst, zur Arbeit zu gehen. Nachts wachte sie oft schockartig auf und konnte nicht wieder einschlafen. Da sie sich immer noch weigerte, die Erklärung zu unterschreiben, drohten ihr die Vorgesetzten mit Bestrafung.
Fall Nr. 3
Lan Sumei (Pseudonym, über 70) ist eine Christin aus der Großstadt Jingmen in der Provinz Hubei, die auch Mitglied der KP Chinas ist.
Im April 2016 besuchten der Dorfsekretär und ein Stadtangestellter Lan und befahlen ihr, das Kreuz an ihrer Tür zu zerschlagen, doch lehnte Lan das ab. Im Dezember desselben Jahres besuchte der Dorfsekretär sie erneut, drohte und drängte sie, nicht an Jesus zu glauben, wurde jedoch mit Ablehnung konfrontiert. Infolgedessen wurde Lans Unterhaltsbeihilfe eingestellt.
Viele Christen, die Parteimitglieder sind, haben aufgrund ihres Glaubens unter der Verfolgung durch die KP Chinas gelitten. Diese drei Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs. Seit Xi Jinping die Macht übernommen hat, hat die Kommunistische Partei ihre Kontrolle über den religiösen Glauben der Parteimitglieder verschärft. Auf der Nationalen Konferenz über Religiöse Arbeit im April 2016 betonte Xi: “Parteimitglieder sollen gefestigte marxistische Atheisten sein und niemals ihre Werte und Überzeugungen in irgendeiner Religion finden.” Im Dezember 2016 veröffentlichte das staatliche Nachrichtenmedium People’s Daily einen Kommentar, der besagte: “Es ist eine politische Disziplin unserer Partei, dass ihre Mitglieder sich nicht zu einer Religion bekennen können, und dies ist das größte Merkmal, das unsere Partei von vielen anderen Parteien unterscheidet.” Im Juli 2017 veröffentlichte Wang Zuo’an, der Direktor der Staatlichen Verwaltung für Religiöse Angelegenheiten einen Artikel im Qiushi Journal, in dem er betonte: “Die Parteifunktionäre sollen keinen religiösen Glauben haben: Sie müssen Vorbilder im Gehorchen der Religionspolitik der Partei sein und sich streng davor hüten, die rote Linie der religiösen Richtlinien und Vorschriften zu überschreiten.”