Mehrere muslimische Uiguren und Hui sind gezwungen worden, ihre Arbeit aufzugeben und in ihre Heimatstädte zurückzukehren.
Im Frühling 2017 zog Amuhan (Name von der Redaktion geändert), ein Uigure aus der Stadt Aksu (Xinjiang) auf der Suche nach besseren Arbeitsmöglichkeiten innerhalb der Provinz um. Er nahm seine Frau und seinen Sohn mit und eröffnete ein Restaurant in der Stadt Shihezi.
Kurz nachdem er einen Mietvertrag für sein Restaurant unterschrieben hatte, erhielt er jedoch eine Nachricht von den Behörden. Darin stand: “Angehörige ethischer Minderheiten, die außerhalb dieser Gegend gemeldet sind, müssen zu den Wohnorten zurückkehren, an denen sie gemeldet sind.“
Die Polizei zwang Amuhans Vermieter, ihn aus dem Restaurant zu werfen, sodass er schließlich in seine Heimatstadt zurückkehren musste.
Zwischen März und Mai dieses Jahres hat die Stadtverwaltung von Shihezi eine große Zahl von aus ethnischen Minderheiten stammenden Arbeitskräften aus der Stadt vertrieben. Als ein paar Uigurinnen und Hui-Frauen, die in einer Textilfabrik arbeiteten, dagegen protestierten, wurde ihnen gesagt: “Wenn ihr nicht geht, bekommt ihr keine Arbeitserlaubnis und eure Kinder dürfen nicht zur Schule gehen.“
Auch Unternehmern wurde gedroht, dass sie kein Uiguren und Hui einstellen dürften. Mittlerweile kommen regelmäßig Regierungsangestellte in die Fabriken und führen dort Inspektionen und Patrouillen durch.
Eine Muslima erzählt unter Tränen: “Familienmitglieder von uns wurden geholt und wir hatten keine Einkommensquelle mehr. Jetzt sind wir hierher zum Arbeiten gekommen und werden wieder zurückgeschickt.“
In der Zwischenzeit wurde ein weiterer Uigure, Hali (Name von der Redaktion geändert), aus Shanxi vertrieben, wo er in einem Restaurant in der Stadt Xianyang gearbeitet hatte.
Vergangenes Jahr im Juni hatten seine Frau und seine Tochter ihn besucht. Nur zehn Tage nach ihrer Ankunft kamen Polizeibeamte zu seiner Wohnung, nannten ihn einen Terroristen und machten Bilder von seiner Familie. Später wurden sie zur Polizeidienststelle beordert. Ende Juli wurden Hali und seine Familie gezwungen, die Stadt zu verlassen und nach Xinjiang zurückzukehren.
Bericht von Li Zaili