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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Muslime werden festgenommen, Familien nach Xinjiang zurückgeschickt

02/03/2019Jiang Tao |

Muslime, Xinjiang
Bildnachweis: neverdance – CC BY-SA 3.0

Muslime aus Xinjiang, die in anderen Provinzen arbeiten, werden schikaniert und von ihren Familien getrennt. Die zurückgelassenen Frauen und Kinder müssen um ihr Überleben kämpfen.

Die Behörden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) gehen bis ans Äußerste, um den muslimischen Glauben auszulöschen. Über eine Million Muslime aus Xinjiang wurden in Transformation durch Bildung-Lagern interniert – unter dem Vorwand “dem Terrorismus entgegenzutreten und die Stabilität aufrechtzuerhalten.“ Auch Muslime, die in anderen Regionen arbeiten, wurden schikaniert und Opfer ungerechter Behandlung.

Eine Muslima namens Mansha (Name von der Redaktion geändert) erzählte Bitter Winter, was ihre Familie erlebt hat. Sie und ihr Mann betrieben ein Geschäft in der Stadt Jiaouzuo in der chinesischen Zentralprovinz Henan.

Im Winter 2016 überwies Manshas Ehemann seinem älteren Bruder in Xinjiang etwas Geld. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er seiner Familie mit der Hilfe an seinen Bruder Probleme bereiten würde. Es stellte sich heraus, dass sein Bruder als “Terrorist“ eingestuft worden war und die Polizei der Stadt Jiaozuo Manshas Ehemann zum Zeitpunkt der Überweisung überwachte. Die Polizei war der Meinung, dass die Überweisung ihn zu einem verdächtigen Terroristen machte, und nahm ihn im März 2018 fest.

Doch damit endeten die Schikanen gegen diese muslimische Familie nicht.

Mansha berichtet, dass drei Monate nach der Festnahme ihres Mannes lokale Polizisten in ihren Laden gekommen seien und alles dort zerstört hätten. Später hätten sie dann alle kaputten Dinge, darunter auch mehrere Gefriertruhen und eine Vitrine voller Essen, mitgenommen. Der Verlust der teuren Ausstattungsgegenstände und der Ware bedeutete schwere finanzielle Einbußen für ihr Geschäft.

“Diese Polizisten haben kein Gewissen. Sie haben ihren Ehemann festgenommen und sie mit ihrem Kind allein gelassen. Es ist eine Schande. Sie haben ihr nicht einmal ihr Geschäft gelassen. Sie sind genau so wie Banditen und Räuber,“ sagt ein Nachbar.

Angesichts ihres zerstörten Ladens weinte Mansha verzweifelt. Sie wusste nicht, wie sie alleine mit ihrem acht Jahre alten Sohn und dem ruinierten Geschäft ihr Leben meistern sollte.

Mansha berichtet auch, dass in ihrer Familie über zehn muslimische Männer festgenommen wurden. Ein Onkel ihres Ehemanns wurde ebenfalls als “Terrorist“ eingestuft und im Gefängnis zu Tode geprügelt. “Ich bin wie gelähmt,“ sagt sie unter Tränen. “Ich weiß nicht, ob mein Ehemann wohlbehalten zurückkehren wird.“ Sie erzählt, dass ihr Sohn jedes Mal zu weinen anfängt, wenn er das Foto seines Vaters sieht.

Nachdem die Polizei den Laden verwüstet hatte, überwachten sie Mansha und ihren Sohn und folgten ihnen, wenn sie das Haus verließen. Ihr Ehemann befindet sich weiterhin in Gewahrsam. Die Behörden haben Mansha und ihren Sohn zurück in ihre Heimatstadt in Xinjiang geschickt.

Manshas Erfahrung ist kein Einzelfall. Zhang Yueji (Name von der Redaktion geändert), eine andere Muslima aus der Stadt Jiaozuo, erlitt ein ähnliches Schicksal. Zhangs Ehemann ist Imam. Im November 2017 wurde ihr Ehemann in einer Moschee festgenommen, weil er “online den Koran erörtert hatte“. Später wurde er in die Stadt Urumqi in Xinjiang gebracht und dort inhaftiert.

Zhang, die um die Sicherheit ihres Ehemannes besorgt war, bat ihren älteren Bruder drei Mal nach Urumqi zu fahren und herauszufinden, wo ihr Ehemann festgehalten wurde. Aber die Polizei erlaubte dem Bruder nicht, ihn zu besuchen. Auf zahlreiche Nachfragen hin wurde Zhangs Bruder schließlich mitgeteilt, dass der Ehemann in einem Haftzentrum in Urumqi festgehalten wurde. Er dürfe erst nach Hause zurückkehren, wenn er seine “Kurse“ gut abgeschlossen und seinen Glauben aufgegeben habe.

Nachdem Zhangs Ehemann festgenommen worden war, hatte die Familie keine Einkommensquelle mehr. Ihre Familie war verschuldet und ihre drei Kinder mussten die Schule besuchen. Nun trägt sie allein die schwere Last des Lebens. Sie nahm jeden Job an, den sie finden konnte, aber durch das pausenlose Arbeiten und die Ängste und Sorgen um ihren Ehemann war sie gestresst und verzweifelt. Sie konnte nicht mehr essen oder schlafen und musste auf Schlaftabletten zurückgreifen. Auch ihre Kinder leiden unter dem Stress: Jede Nacht muss ihre zehn Jahre alte Tochter die Kleider ihres Vaters in den Armen halten, um einschlafen zu können. Sie sagt, die Kleider würden noch nach dem Vater riechen.

Ende August 2018, nach zehnmonatiger Trennung, konnte Zhang mit Hilfe ihrer Freunde und Verwandten endlich ihren Mann im Haftzentrum besuchen. Der Leiter des Zentrums warnte sie jedoch, keine unbedachten Bemerkungen gegenüber ihrem Ehemann fallen zu lassen, ansonsten würde dessen Strafe erhöht werden. Das führte dazu, dass sie und ihr Ehemann nur zwei Minuten lang am Telefon miteinander sprachen, bevor sie sich verabschiedeten.

Bericht von Jiang Tao

Tags: Islam in China, Xinjiang

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