Im Wa-Staat in Myanmar wurden mehr als 20, von chinesischen Missionaren, gegründete Schulen geschlossen sowie zahlreiche Mitarbeiter verhaftet und später den chinesischen Behörden ausgeliefert.
Am 5. März 2017 wurde der Hauskirchenpastor John Cao festgenommen. Derzeit sitzt er seine 7-jährige Haftstrafe in Yunnan ab. Er wurde wegen von ihm und anderen begangenen illegalen Grenzüberschreitungen zwischen China und dem Wa-Staat angeklagt. Der Wa-Staat ist ein nicht anerkanntes Staatsgebilde, das von pro-chinesischen Kräften gegründet wurde und diese Region in Myanmar de facto kontrolliert. Der verarmte Wa-Staat mit 600 000 Einwohnern ist auch als größtes Drogenhandelszentrum in Asien bekannt. Pastor John Cao hat geholfen, dort mehr als 20 Schulen für über 2000 Kinder einzurichten.
Nach seiner Festnahme verwendete die chinesische Regierung die Informationen, die auf John Caos Computer gefunden wurden, um alle pädagogischen und kirchlichen Mitarbeiter der Schule ausfindig zu machen. Danach setzte die KPCh den Wa-Staat unter Druck und verlangte die Schließung der Schulen und die Festnahme der chinesischen Missionsmitarbeiter.
Anfang September dieses Jahres ordnete die Regierung des Wa-Staats die Schließung der Schulen an. Ein lokaler Regierungsvertreter warnte die Mitarbeiter der Schule, dass sie bald verhaftet werden würden und drängte sie dazu, zu fliehen. Am selben Tag noch wurden acht pädagogische und kirchliche Mitarbeiter festgenommen.
Informierte Quellen berichten, dass die Regierung des Wa-Staats mittlerweile sämtliche chinesische Staatsbürger festgenommen hat, die an der Schule tätig gewesen waren. Manche von ihnen wurden zu Geldstrafen verurteilt und später verhaftet, andere wurden ausgewiesen. Wieder andere wurden der chinesischen Regierung ausgeliefert – seitdem sind sie verschwunden.
Einer der festgenommenen Kirchenmitarbeiter sagt: “Die Regierung des Wa-Staats wollte eigentlich, dass wir dort Schulen gründen, weil sie arm sind und Bildung brauchen. Sie haben uns nur deswegen ausgewiesen, weil die chinesische Regierung sie unter Druck gesetzt hat.“
Bericht von Li Zaili