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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Bei Wirtschaftsverhandlungen mit China Religionsfreiheit nicht vergessen

31/08/2018Bitter Winter |

Bei Wirtschaftsverhandlungen mit China Religionsfreiheit nicht vergessen
EF_GOV – CC BY-NC-SA 2.0

Offener Brief an den italienischen Wirtschaftsminister Giovanni Tria

Sehr geehrter Herr Minister Tria,

wir wünschen Ihnen einen, hinsichtlich der italienischen Wirtschaftsinteressen, erfolgreichen Chinabesuch.

Im vergangenen Juli war Italien offizieller Teilnehmer am “Gipfeltreffen zur Förderung der Religionsfreiheit“ in Washington D.C.. Dort hatten 82 Länder feierlich die Übereinkunft getroffen, dass Religionsfreiheit als nicht verhandelbarer Grundstein internationaler Beziehungen betrachtet werden sollte.

Wir hoffen, dass die guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Italien hilfreich sein werden, wenn Sie im Gespräch mit Ihren chinesischen Ansprechpartnern das Thema der massiven Verletzung der Religionsfreiheit in China aufbringen, die sich seit dem in Kraft treten neuer Religionsgesetze 2018 sogar noch verstärkt haben.

Zuverlässige wissenschaftliche Quellen berichten, dass 1,5 Millionen Chinesen wegen ihres religiösen Glaubens in “Umerziehung durch Bildung“-Lagern festgehalten werden. Darunter befinden sich uigurische und nicht-uigurische Muslime, tibetische Buddhisten, Christen unterschiedlicher Konfession und Mitglieder neuer religiöser Bewegungen, darunter die Kirche des Allmächtigen Gottes und Falun Gong, die als “heterodoxe Lehren“ (xie jiao) verboten sind und immer wieder in Fake News-Kampagnen verleumdet werden. Mehrere NGOs haben zahlreiche Fälle von Massenfestnahmen, außergerichtlichen Tötungen und Folter dokumentiert. Selbst in den staatlich kontrollierten Religionsgemeinschaften wird die Religion wie Pornographie behandelt: Sie ist für Minderjährige vollständig verboten – diese dürfen nicht einmal die Andachtsstätten besuchen.

Lobenswerterweise gehört Italien zu den führenden Ländern, wenn es um die weltweite Verteidigung der Religionsfreiheit geht. Wir vertrauen darauf, dass Ihr Besuch in China eine Gelegenheit sein wird, diese Position weiter auszubauen.

Hochachtungsvoll,

CAP-LC Coordination des Associations et des Particuliers pour la Liberté de Conscience

CESNUR – Center for Studies on New Religions

EIFRF European Inter-Religious Forum for Religious Freedom

FOB – European Federation for Freedom of Belief

FOREF – Forum for Religious Freedom Europe

HRWF – Human Rights Without Frontiers

LIREC – Center for Studies on Freedom of Belief, Religion and Conscience

ORLIR – International Observatory of Religious Liberty of Refugees

Soteria International

Tags: Religionsfreiheit

Bitter Winter

Bitter Winter plant, darüber zu berichten, auf welche Weise Religionen in China tätig sein dürfen oder nicht erlaubt sind und wie einige massiv verfolgt werden, nachdem sie als „Xie Jiao“ oder häretische Lehren bezeichnet werden. Wir planen, Nachrichten zu veröffentlichen, die anderswo schwer zu finden sind, sowie Analysen und Debatten zu führen.

Unter der Redaktion von Massimo Introvigne, einem der international bekanntesten Religionswissenschaftler, ist „Bitter Winter“ ein kooperatives Unternehmen von Gelehrten, Menschenrechtsaktivisten und Mitgliedern religiöser Organisationen, die in China verfolgt werden (einige von ihnen möchten aus offensichtlichen Gründen anonym bleiben).

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