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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Organe auf Nachfrage: Chinas illegale Transplantationsindustrie blüht

17/08/2019Li Mingxuan |

Trotz internationaler Verurteilung hat China nie damit aufgehört, Organe von Gewissensgefangenen zu ernten. Eine Wunschniere ist innerhalb von zwei Wochen erhältlich.

von Li Mingxuan

Dr. Huige Li, Experte für die Zwangstransplantation von menschlichen Organen in China, erklärte in einem Interview mit Bitter Winter, dass im Jahr 2017 die durchschnittliche Wartezeit für eine Nierentransplantation 3,6 Jahre in den USA betragen hat. Nach Informationen der US-Regierung zu Organspenden und -transplantationen waren 2018 in den USA über 145 Millionen Menschen über 18 Jahren als Organspender registriert. In China gibt es hingegen nur 373 536 registrierte Spender. Obwohl in China so viel weniger Menschen zur Organspende bereit sind, dauert es dort nur ungefähr zwei Wochen, um einen passenden Organspender für einen Patienten zu finden. Das ist wirklich erschreckend.

Ein Slogan fordert dazu auf, den Organraub einzustellen

„Sie brauchen eine junge Niere? Kein Problem.“

Bitter Winter sprach mit einem Mann aus Nordchina, der über seine Erfahrungen mit Transplantationsverfahren berichtete, die er vor kurzem in einem Krankenhaus in Yantai, einer Stadt in der östlichen Provinz Shandong gemacht hat. Er war nur zu dem Gespräch bereit, wenn sein echter Name nicht genannt werden würde. Wir werden ihn Chen nennen.

Weil ein Verwandter eine Nierentransplantation benötigte, brachte Chen ihn ins Yuhuangding-Krankenhaus – ein großes Spitzenkrankenhaus der Klasse 3A in Yantai. Sie hatten das Krankenhaus gewählt, weil es ihnen jemand empfohlen hatte – dort würde man schnell seine Wunschorgane erhalten.

„Ich hatte nicht gedacht, dass wir so schnell eine Niere bekommen könnten. Ich wollte es mir nur einmal anschauen. Zu meiner Überraschung wurden wir sehr schnell nach unserer Ankunft im Krankenhaus kontaktiert. Es dauerte nur ungefähr zwei Wochen, um die Niere zu bekommen, die wir brauchten – also von den Bluttests und körperlichen Untersuchungen bis zur Operation“, erinnerte sich der Mann.

Das Krankenhaus bot eine Niere zur Transplantation an, die von der Familie einer verstorbenen Person gespendet worden war. Chen und sein Verwandter durften diese Familie jedoch nicht treffen.

„Der Arzt erklärte uns, dass wir auch eine etwas jüngere Niere bekommen könnten, wenn wir bereit wären, etwas mehr Geld auszugeben. Er versicherte uns, dass der Spender in gutem Zustand und frei von Krankheiten sein würde und dass wir uns keine Sorgen machen sollten“, erzählte Chen. „Natürlich wollten wir die jüngere Niere.“

Fast unmittelbar danach informierte der Arzt Chen und dessen Verwandten, dass ein junger Mann Mitte Zwanzig gerade bei einem Autounfall gestorben sei und seine Familie sich bereit erklärt hätte, seine beiden Nieren zu spenden. „Wir hatten nicht erwartet, dass wir so schnell eine junge Niere bekommen würden. Wir dachten, es sei Zufall“, erinnert sich Chen an seine Überraschung, als er die Neuigkeiten erfuhr.

War es Zufall?

Die KPCh hat immer beständig wiederholt, dass China sei dem 1. Januar 2015 vollständig damit aufgehört hat, Organe von Gefangenen, die zum Tode verurteilt waren, für Transplantationszwecke zu verwenden, und behauptet, dass die freiwillige Organspende die einzige Möglichkeit für Organtransplantationen sein würde. Dennoch konnte das Yuhuangding-Krankenhaus so schnell eine Niere besorgen und der Familie des Patienten zusichern, dass der Spender gesund sei. Diese und viele weitere Berichte, über Organe, die den Patienten auf Nachfrage zur Verfügung gestellt wurden, werfen Zweifel an der Quelle der transplantierten Organe auf.

Die World Organization to Investigate the Persecution of Falun Gong (WOIPFG, Weltorganisation zur Untersuchung der Falun Gong-Verfolgung) veröffentlichte 2017 einen Bericht, in dem belegt wurde, dass das Verbrechen des Lebendorganraubes von Mitgliedern dieser Gruppe in China weiterhin stattfindet. In dem Bericht finden sich Aufzeichnungen von 104 Telefongesprächen mit Chirurgen, Krankenschwestern sowie Leitern von Transplantationsabteilungen und Krankenhäusern aus fast 100 Krankenhäusern in den meisten Provinzen Chinas. Unter diesen befindet sich auch das Yuhuangding-Krankenhaus in Yantai, wo jährlich 300 Nieren transplantiert werden.

In einer der aufgezeichneten Gespräche erklärte Wang, der im Krankenhaus als Koordinator für die Nierentransplantate fungiert, ganz klar, dass die Organe aus anderen Quellen stammen als dem Roten Kreuz. „Wir haben Wege und Möglichkeiten“, sagte er. Der Arzt, der im Krankenhaus für Nierentransplantationen zuständig ist, Shan Zhenfei, prahlte: „Allgemein haben wir sehr kurze Wartezeiten. Wir haben hier viele [Patienten]. Es gibt Patienten aus anderen Provinzen, die alle hier in unserem Krankenhaus sind. Ich kann Ihnen nur sagen, dass dieses Jahr besser ist als das letzte [hinsichtlich der Zahl der Transplantationen].

Die Ergebnisse dieser Ermittlungen ähneln den Erfahrungen, von denen Chen berichtete. Dieser erzählte, dass zu der Zeit, als er in dem Krankenhaus war, noch zahlreiche weitere Personen ein Nierentransplantat erhielten. „Wer dort hingeht, erhält nach kurzer Wartezeit eine neue Niere“, erklärte er. Er weiß jedoch nicht, woher die Nieren stammen.

Das unabhängige Volksgericht zur Untersuchung der Zwangsentnahme von Organen an Gewissensgefangenen in China verkündete sein Urteil im Juni in London. Es befand China als Mittäter bei der Verstümmelung unschuldiger Menschen zur Organentnahme für schuldig. Das Gericht hatte glaubhafte Beweise gesammelt, die zu dem Schluss führen, dass in China über Jahre hinweg in bedeutendem Ausmaß Organraub durchgeführt wurde. Als wichtigste Feststellungen des Gerichts wurden aufgeführt: Die Wartezeiten für Organe sind außerordentlich kurz; die Zahl der in der VRC vorgenommenen Transplantationen übersteigt die Zahl der in den Statistiken der Regierung und der Krankenhäuser angeführten freiwilligen Spender bei weitem; und es fand ein „massiver Ausbau der Infrastruktur für Transplantationen hinsichtlich Gebäuden und medizinischem Personal“ statt und das sogar vor der Einführung des Freiwilligen Spender-Systems in China 2015.

Andere religiöse und ethnische Gruppen werden Quelle für Organe
Das Gericht in London kam auch zu dem Schluss, dass die seit 2017 laufende umfassende DNA-Erfassung von Uiguren in Xinjiang einen unheilvollen Pool zukünftiger potentieller Spender geschaffen hat.

Mitglieder der Kirche des Allmächtigen Gottes (KAG) – der größten religiösen Einzelgruppe, die in China verfolgt wird – sind ebenfalls Opfer von Chinas unmenschlicher Praxis des Organraubes. Im Jahr 2018 veröffentlichte Human Rights Without Frontiers, eine in Brüssel ansässige NGO, ein Buch mit dem Titel Tortured to Death: The Persecution of The Church of Almighty God in China [Zu Tode gefoltert: Die Verfolgung der Kirche des Allmächtigen Gottes in China]. Darin werden Beispiele von Organraub bei KAG-Mitgliedern aufgeführt.

Zhang Ruixia (1961-2014) wurde in der Stadt Linzhou in der Zentralprovinz Henan zu Tode gefoltert. Verwandte, die ihren Leichnam vor ihrer Einäscherung gesehen haben, sagten aus, dass “der Bauch eingebeult und eine lange, genähte Narbe sichtbar war.“ Das ist normalerweise ein deutlicher Hinweis darauf, dass innere Organe entnommen worden sind.

Li Suansuan (1966-2013, bekannt unter dem Namen Li Aiping) starb im Gewahrsam auf der Polizeiwache von Shengli in Turpan (Xinjiang) angeblich aufgrund eines “Herzinfarkts“. Ihr jüngerer Bruder sagte aus, dass ihr “Körper mit lila Druckstellen übersät war und ein langer, zugenähter Schnitt von ihrem Hals bis zum Bauch verlief und dass Gehirn, Herz, Leber und Lunge entfernt worden waren, bevor der Schnitt wieder zugenäht worden war.

Tags: Folter, Organraub

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