Nach einer Reihe von Razzien gegen Hauskirchen, deren Angehörige sich traditionell den Kopf bedecken, sind die Gläubigen gezwungen, ihre Versammlungsstätten entweder komplett zu schließen, oder sich in kleinen Gruppen zu treffen.
Ein Hauskirchenleiter von Jiangzi berichtete Bitter Winter kürzlich, dass seit Anfang dieses Jahres in der, in der Provinz gelegenen, Stadt Nanchang gegen mindestens 30 Versammlungsstätten christlicher Hauskirchen, deren Anhänger traditionell den Kopf bedecken, Razzien durchgeführt worden seien. Manche der Hauskirchen wurden für immer geschlossen, während andere heimliche religiöse Treffen von zwei oder drei Gläubigen durchführen.
Am 10. Mai stürmten drei Beamte der Polizeidienststelle von Qingyunpu in die Kirche von Lengshang. Sie forderten den Verantwortlichen auf, eine Liste der Gläubigen vorzulegen und öffneten die Spendenbox. Sie nahmen das ganze Geld und befragten den Kirchenleiter, wie die Spendengelder bislang verwendet worden seien. Seit diesem Vorfall wagen die Gläubigen es nicht mehr, sich in großen Gruppen zu versammeln und halten ihre Treffen in kleinen Kreisen ab.
Am 17. Mai kamen drei Beamte des Büros für Öffentliche Sicherheit aus Qinghanhu zu einem Versammlungsplatz in Changtouling und drohten den versammelten Gläubigen, dass nun auf Regierungsbefehl der religiöse Glaube ausgelöscht werden solle. Daher werde gegen alle nicht gemeldeten Gläubigen vorgegangen, wobei die Beamten sich vor niemandem verantworten müssten. Sie fügten hinzu: “Wenn wir die Anführer erwischen, werden diese sogar schneller sterben.“ Die Beamten nahmen alle Spendengelder und stachelten die Nachbarn dazu an, Kirchenaktivitäten zu melden. Die Versammlungsstätte wurde zwangsweise geschlossen. Mehr als 200 Gläubige haben nun keinen Ort mehr, an dem sie sich zusammenfinden können.
Am 20. Mai kamen lokale Regierungsvertreter und Polizeibeamte zu einem Versammlungsplatz in der Yongwaizheng-Straße und befahlen, diesen innerhalb von drei Tagen aufzulösen.
Auch in weiteren, zu Nanchang gehörenden, Orten wurden Versammlungsplätze zwangsweise geschlossen, so in der Stadt Luojiaji, in den Unterbezirken Sanyanjing und Nangang, im Kreis Nanchang, in der Gemeinde Baixu und weiteren.
Bericht von Lin Yijiang