Quelle: unmittelbare Berichte aus China
In der in der Provinz Henan gelegenen Stadt Zhoukou hat ein leitender Beamter der Kommunistischen Partei Chinas Straftäter, die ihre Strafe außerhalb des Gefängnis verbüßen, dazu angehalten, Gläubige in einer protestantischen Drei-Selbst-Kirche zusammenzuschlagen, um sie durch Einschüchterung von ihrem Glauben abzubringen. Die Drei-Selbst-Kirchen gehören in China zwar zur offiziellen, durch die Regierung kontrollierten protestantischen Organisation, was ihre Angehörige aber nicht immer vor Schikanen und Verfolgung schützt.
Am 23. April 2018 gegen neun Uhr morgens verschaffte sich der Leiter der Justizverwaltung von Zhoukou, Sun Wenhua, mit Hilfe von zwei Polizeibeamten und 17 Straftätern, die ihre Strafe außerhalb des Gefängnis verbüßen, gewaltsam Zutritt zu einer Kirche in der Gemeinde Nanjiao. Der Justizleiter schrie die in der Kirche befindlichen Gläubigen an: “Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass religiöse Treffen verboten sind, warum tun Sie es immer noch?” Dann wies er die Angreifer an, jeden Gläubigen über seinen Glauben zu befragen. “Lasst sie gehen, wenn sie sagen, dass sie ihren Glauben aufgeben und schlagt diejenigen zusammen, die auf ihrem Glauben beharren,” ordnete Sun Wenhua an. Daraufhin verbarrikadierten die Angreifer die Türen und begannen die Gläubigen einen nach dem anderen zu befragen.
Ein 70 Jahre alter Gläubiger fragte, ob die Verfassung denn nicht Glaubensfreiheit garantiere, woraufhin der Justizleiter wütend antwortete: “Freiheit? Die Partei erlaubt Gottesglauben nicht, wissen Sie das nicht? Schlagt ihn!“. Daraufhin trat einer der Angreifer vor und ergriff den Mann am Arm, während ein anderer ihm einen harten Schlag verpasste, sodass ihm das Blut aus dem Mund lief. Die über dieses gewaltsame Vorgehen erbosten Mitglieder der Kirchengemeinde machten dem Justizleiter und den Polizeibeamten Vorwürfe: “Wieso schlagen Sie die Menschen? Sie sind Teil einer Gesetzesvollstreckungsbehörde. Wissen Sie nicht, dass es illegal ist, Menschen zusammenzuschlagen?“ Der Direktor blaffte zurück, dass die Partei das Gesetz sei und er nicht glaube, die Partei sei illegal.
In diesem Moment betrat ein örtlicher Beamter, Wang Baicheng, die Kirche. Nachdem er über die Vorgänge informiert worden war, stellte er sich auf die Seite des Justizleiters und sagte: „Sie haben das nicht anders verdient! Wenn Sie denken, die Behandlung sei unfair gewesen, dann reichen Sie Klage ein.“
Angesichts der Gewalt und Misshandlung durch Gesetzesvollstrecker und Parteibeamte fühlten die Gläubigen sich hilflos. So bemerkte einer von ihnen nach dem Vorfall: “Die Kommunistische Partei Chinas ist eine Schurken-Regierung, ein Haufen Banditen! Seit Xi Jinping an die Macht gekommen ist, hat die religiöse Verfolgung zugenommen: Mittlerweile brechen sie schon in die Kirchen ein und schlagen die Gläubigen zusammen. Es ist eine zweite Kulturrevolution!“