Ein Pastor einer staatlich kontrollierten Drei Selbst-Kirche in der Provinz Anhui steht seit sechs Jahren unter strenger Überwachung.
Im Mai wurde ein Pastor einer staatlich kontrollierten protestantischen Drei Selbst-Kirche in der Stadt Suzhou (Anhui), Zhang Ming (Name von der Redaktion geändert), festgenommen und über seine kurz davor erfolgte Reise nach Südkorea befragt.
Auf der Polizeidienststelle fragten ihn die Beamten nach dem Grund dieser Reise und nach den Namen der Menschen, die er während der Reise getroffen hatte. Das Verhör dauerte bis nach 19 Uhr abends, dann wurde Zhang Ming entlassen.
Der Pastor war bereits zuvor wegen seiner Reisen nach Südkorea verfolgt worden. In der Zeit von Mai 2012 bis September 2013 war Zhang Ming zwei Mal nach Südkorea gereist. Bei seiner Rückkehr nach China ist er jedes Mal streng von der Polizei überwacht worden, mit der Begründung, dass er heimliche Verbindungen ins Ausland unterhalte.
Im Mai 2016 sucht der Vorgesetzte der Staatssicherheitsbrigade eines Kreises Zhang Ming zu Hause auf und befragte ihn eine Stunde lang.
Im August 2017 wurde Zhang Ming unter Bewachung gestellt. Jeden Morgen kamen Beamte zu seinem Haus und machten Fotos von ihm. Er musste der Polizei täglich über sein Tun sowie über die Leute, die er getroffen hatte, und darüber, was er mit ihnen besprochen hatte, Bericht abstatten.
Er darf zwar immer noch in der Kirche Predigten halten, doch die Polizei überwacht Zhang Ming weiterhin streng. Diese Freiheitsbeschränkung und die aufgrund der Verfolgung auftretende Verhöhnung und Diskriminierung durch seine Nachbarn im Dorf belasten sein Alltagsleben schwer.
Bericht von Jiang Tao