• Skip to main content
  • Skip to primary sidebar
  • Skip to footer
  • STARTSEITE
  • MEINUNG
  • DOKUMENTE
    • VERANSTALTUNGEN
  • INTERVIEWS
  • NACHRICHTEN
  • ZEUGNISSE
  • THEMEN
  • BILDER
  • VIDEOS
  • FEATURE
  • ÜBER UNS
    • REDAKTIONSKOMITEE
  • GLOSSAR

Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

Startseite / ZEUGNISSE

Polizei zwingt Christin zur Abtreibung

19/12/2018Piao Junying |

Abtreibung, festgenommen, gefoltert
Bild aus dem Internet

Eine Angehörige der Kirche des Allmächtigen Gottes war im vierten Monat schwanger, als sie wegen ihres Glaubens von der Polizei festgenommen und gefoltert wurde.

Xin Ling, deren Name aus offensichtlichen Sicherheitsgründen von der Redaktion geändert wurde, ist Mitglied der Kirche des Allmächtigen Gottes. Vor vielen Jahren, als sie gerade im vierten Monat schwanger war, wurde sie festgenommen und gezwungen, Informationen über ihre Kirche preiszugeben. Dabei wurde sie brutal von der Polizei der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) geschlagen. Das Schlimmste von allem war jedoch, dass sie zur Abtreibung gezwungen wurde. Dazu wurde ein Arzt geordert, der die Abtreibung mit einem Gerät mit Fußpedal durchführen sollte. Dies führte zu großen körperlichen Schmerzen – und zu seelischen Narben, die nie heilen werden.

Mein Name ist Xin Ling. Ich komme aus der Provinz Heilongjiang, die im Nordosten Chinas liegt. Am 24. Oktober 2002, um ca. 19:00 Uhr, als ich mich gerade mit mehreren Glaubensbrüdern und – schwestern zu Hause zum Gottesdienst versammelt hatte, stürmten vier Polizeibeamte ins Haus und nahmen uns alle fest.

Als wir zur Polizeidienststelle kamen, befragte mich ein Polizeibeamter, der mit Nachnamen Feng hieß: „Woher kommen diese Bücher über Gottesglauben? Wer ist der Leiter der Kirche?“. Als ich sagte, dass ich das nicht wüsste, rollte der Beamte ein Buch zusammen und schlug mich damit mit aller Kraft mehr als zehn Mal auf den Kopf. Während er mich schlug, brüllte er mir immer weiter Fragen entgegen. Wenn ich nicht antwortete, rief er: „Wie kannst du es wagen, nicht zu antworten? Willst Du verschwiegen sein? Dann werde ich dich nur noch härter schlagen.“ Während er das sagte, ergriff er meine Haare mit einer Hand und schlug mich mit der anderen überall ins Gesicht und auf den Kopf. Ich wurde benommen und mein Blick begann zu verschwimmen. Mein Gesicht brannte wie Feuer und in meinen Ohren klingelte es. Ich sah Sterne.

Als er genug davon hatte, mich zu schlagen, trat mir Feng in meinen Schwangerenbauch. Das war mehr als schmerzhaft – es fühlte sich so an, als bräche mein Magen entzwei. Ich konnte nichts tun, als mich hinzukauern und die Arme vor meinem Unterleib zu verschränken. Das Verhör dauerte bis lange nach ein Uhr morgens.

Um sechs Uhr morgens brachte mich die Polizei zu einer lokalen Haftanstalt (pinyin: kan shou suo) und hielt mich dort fest.

Einige Tage später verhörten mich der Polizeibeamte Feng und ein paar weitere Polizeibeamte erneut. Feng versuchte, Informationen über andere Glaubensbrüder und -schwestern unserer Kirche aus mir herauszuholen, aber ich weigerte mich, sie ihm zu geben. Deshalb wurde er wütend und schlug mich brutal immer und immer wieder auf den Mund. Er hämmerte mir auf den Kopf. Es war wieder sehr schmerzhaft und ich wurde wieder benommen, der Raum drehte sich um mich, manche meiner Zähne lockerten sich und fielen mir mit jedem Schlag aus dem Mund.

Ein anderer Beamter trat mich fest in den Unterleib. Er ergriff meinen Arm, riss mich zurück und stieß mir sein Knie in den Magen. Dann ergriff er wieder meine Haare und schleuderte mich gegen die Wand. Es gab wieder ein dröhnendes Geräusch in meinem Kopf und das Gefühl, als sei etwas in meinem Unterleib auseinandergebrochen. Ich konnte mich überhaupt nicht mehr bewegen – und blieb einfach regungslos liegen. Die Polizisten befahlen mir aufzustehen und als ich das tat, schlug mir ein Polizeibeamter mit einem großen Schlüsselring auf den Kopf. Mein ganzer Kopf war voller Beulen, der Schmerz war so qualvoll, dass es sich schlimmer anfühlte, als der Tod – selbst noch in den darauffolgenden zehn Tagen. Ich wagte es nicht, meinen Kopf zu berühren.

Dann wurde ich in meine Zelle zurückgeschickt.

Mein ganzer Körper schmerzte. Ich lag auf meiner kalten Pritsche und konnte mich nicht einmal mehr bewegen. Wegen meiner Schwangerschaft erbrach ich mich, obwohl ich seit drei oder vier Tagen nichts mehr zu essen oder zu trinken bekommen hatte. Ich dachte, ich würde sterben. Dann merkte die Polizei, dass ich schwanger war.

Es gibt gesetzliche Vorschriften, nach denen es verboten ist, eine Schwangere im Gefängnis zu halten. Aus diesem Grund schickten die Polizisten Gemeindeangestellte für Familienplanung zu mir nach Hause, die meiner Familie die Lüge erzählen sollten, ich sei krank. Mein Ehemann zahlte 3500 RMB (ungefähr 500 USD) für eine medizinisch indizierte Strafunterbrechung. Doch statt sich um mich zu kümmern, brachten die Beamten mich und meinen Ehemann in das Pflegezentrum für Mutter und Kind und forderten den Arzt dort auf, mein Kind abzutreiben. Ich bat darum, mich vor der Abtreibung ein paar Tage zu Hause von den durch die Schläge verursachten Verletzungen erholen zu dürfen, aber sie schrien mich an und sagten, nein, die Abtreibung müsse an diesem Tag stattfinden, so als wäre das ein Befehl vom Büro für Öffentliche Sicherheit. Dann zerstörte der Doktor das Kind mit einem Gerät mit Fußpedal und saugte es aus meinem Bauch heraus.

Ich durchlitt die gesamte Operation ohne Betäubung. Der Schmerz war qualvoll. Mein Unterleib und meine Hüften schmerzten so sehr und Schweiß lief mir von der Stirn. Das Häufchen Babyfleisch zu sehen, war wie ein Messerstich in mein Herz.

Nachdem ich nach Hause zurückgeschickt worden war, konnte ich mich kaum bewegen. Ich lag im Bett und war auf die Hilfe anderer angewiesen. Selbst wenn ich mich umdrehen wollte, musste ich meinen Mann um Hilfe bitten.

Bevor ich mich wieder vollständig erholt hatte, kamen an einem Tag im Februar 2003 fünf oder sechs Polizeibeamte zu mir nach Hause und hatten die Kopie eines Gerichtsurteils dabei, in dem es hieß, ich sei eine politische Straftäterin und zu zwei Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Weil sie meine Zustimmung zu der Gefängnisstrafe wollten, zwangen sie mich dazu, dieses Urteil zu unterschreiben.

Das tat ich. Dann bat ich darum, auf die Toilette gehen zu dürfen und floh von dort aus. Seitdem sind meine Familie und ich auf der Flucht.

Die KPCh-Folter hat schwere Gesundheitsschäden bei mir hinterlassen. Ich leide unter langfristiger Dysmenorrhö (Menstruationskrämpfe) und einer Gebärmuttersenkung. Im April 2016 musste ich mir die Gebärmutter entfernen lassen. Die brutalen Polizeischläge haben dazu geführt, dass ein Teil meines Lendenwirbels heraussprang und ich hatte so starke Rückenschmerzen, dass es mir schwerfiel, aufzustehen.

Im November 2017 ging ich ins Krankenhaus, wo eine Deformation der Wirbelsäule und der Lenden festgestellt wurde. Der Arzt meinte, dies könne jederzeit zu einer Lähmung führen. Bis heute bin ich noch vollständig von Medikamenten abhängig und kann nicht lange sitzen oder stehen.

Ich werde für den Rest meines Lebens mit den Folgen der KPCh-Folter leben müssen.

Bericht von Piao Junying

Tags: die Kirche des Allmächtigen Gottes, Folter, Polizeigewalt

Mehr zu dem Thema

  • Artikel 300: Die Geheimwaffe der KPCh für religiöse Verfolgung

    Artikel 300: Die Geheimwaffe der KPCh für religiöse Verfolgung

  • Organe auf Nachfrage: Chinas illegale Transplantationsindustrie blüht

    Organe auf Nachfrage: Chinas illegale Transplantationsindustrie blüht

  • In Henan nimmt die Propaganda gegen die Kirche des Allmächtigen Gottes zu

    In Henan nimmt die Propaganda gegen die Kirche des Allmächtigen Gottes zu

  • Mitglied der Kirche des Allmächtigen Gottes stirbt in Polizeigewahrsam

    Mitglied der Kirche des Allmächtigen Gottes stirbt in Polizeigewahrsam

Das könnte Sie auch interessieren

  • Shandong: 260 Mitglieder der Kirche des Allmächtigen Gottes verhaftet
    Shandong: 260 Mitglieder der Kirche des Allmächtigen Gottes verhaftet

    Mit dem Ziel, alle Gläubigen auf einen Schlag festzunehmen, mobilisierte die KPCh die Kräfte der Strafvollstreckung für eine konzertierte Festnahmeoperation im Juli und August.

  • Der Internationale Tag des Friedens bei den UN in Genf: Wie sich verfolgte, neue Religionen für weltweite Harmonie und Gerechtigkeit einsetzen
    Der Internationale Tag des Friedens bei den UN in Genf: Wie sich verfolgte, neue Religionen für weltweite Harmonie und Gerechtigkeit einsetzen

    An einem Runden Tisch nahmen neben vielen anderen auch CESNUR und die Kirche des Allmächtigen Gottes teil.

  • Sippenhaft: Umerziehung für Familienangehörige von KAG-Mitgliedern in Xinjiang
    Sippenhaft: Umerziehung für Familienangehörige von KAG-Mitgliedern in Xinjiang

    Angehörige von Mitgliedern der Kirche des Allmächtigen Gottes, die in Internierungslager gesandt wurden, werden vom Staat überwacht und gezwungen, sich einer „politischen Konversion“ zu unterziehen.

  • Unter Druck gesetzt: Mitglied der Kirche des Allmächtigen Gottes soll Glaubensgenossen bespitzeln
    Unter Druck gesetzt: Mitglied der Kirche des Allmächtigen Gottes soll Glaubensgenossen bespitzeln

    In China terrorisiert die Polizei Gläubige, damit diese zu Spionen werden und Informationen über Menschen sammeln, die vor religiöser Verfolgung ins Ausland geflohen sind.

  • Ein Mann kämpft 20 Jahre lang gegen den Staat wegen nicht bezahlter Rente
    Ein Mann kämpft 20 Jahre lang gegen den Staat wegen nicht bezahlter Rente

    Ein 83-jähriger ehemaliger Ingenieur erzählt Bitter Winter von seiner Tortur des Antrages auf seine, ihm rechtmäßig zustehende, Altersvorsorge – er wurde brutal geschlagen und in eine Nervenheilanstalt eingesperrt.

  • CESNUR-Konferenz in Turin: Eine wissenschaftliche Betrachtung der religiösen Verfolgung in China am Beispiel der Kirche des Allmächtigen Gottes
    CESNUR-Konferenz in Turin: Eine wissenschaftliche Betrachtung der religiösen Verfolgung in China am Beispiel der Kirche des Allmächtigen Gottes

    Holly Folk, Massimo Introvigne und J. Gordon Melton analysieren die Religionspolitik der KPCh. Senator Lucio Malan – in Italien ein Held der Religionsfreiheit – begrüßte die zahlreichen Zuhörer.

Footer

Aktuelle, exklusive Nachrichten
Aktuelle, exklusive Nachrichten

REDAKTIONSKOMITEE

Chefredakteur

MASSIMO INTROVIGNE

Zuständiger Regisseur

MARCO RESPINTI

Adresse

CESNUR

Via Confienza 19,

10121 Torino, Italy,

Phone: 39-011-541950

Archive

Folge uns auf

Verwandte Links

Copyright © 2025 - Datenschutzbestimmungen & Nutzungsbedingungen

Wir verwenden Cookies auf unserer Webseite, um Ihnen die bestmögliche Erfahrung zu bieten, indem wir uns an Ihre Präferenzen und wiederholten Besuche erinnern. Wenn Sie auf Cookies akzeptieren klicken, erklären Sie sich mit der Verwendung ALLER Cookies einverstanden.
.
Mehr lesen Einstellungen
AblehnenAkzeptieren
Cookie

Privacy Overview

This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may affect your browsing experience.
Necessary
immer aktiv
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. These cookies ensure basic functionalities and security features of the website, anonymously.
CookieDauerBeschreibung
cookielawinfo-checkbox-advertisement1 yearSet by the GDPR Cookie Consent plugin, this cookie is used to record the user consent for the cookies in the "Advertisement" category .
cookielawinfo-checkbox-analytics11 monthsThis cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Analytics".
cookielawinfo-checkbox-functional11 monthsThe cookie is set by GDPR cookie consent to record the user consent for the cookies in the category "Functional".
cookielawinfo-checkbox-necessary11 monthsThis cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookies is used to store the user consent for the cookies in the category "Necessary".
cookielawinfo-checkbox-others11 monthsThis cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Other.
cookielawinfo-checkbox-performance11 monthsThis cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Performance".
CookieLawInfoConsent1 yearRecords the default button state of the corresponding category & the status of CCPA. It works only in coordination with the primary cookie.
viewed_cookie_policy11 monthsThe cookie is set by the GDPR Cookie Consent plugin and is used to store whether or not user has consented to the use of cookies. It does not store any personal data.
Functional
Functional cookies help to perform certain functionalities like sharing the content of the website on social media platforms, collect feedbacks, and other third-party features.
Performance
Performance cookies are used to understand and analyze the key performance indexes of the website which helps in delivering a better user experience for the visitors.
CookieDauerBeschreibung
_gat1 minuteThis cookie is installed by Google Universal Analytics to restrain request rate and thus limit the collection of data on high traffic sites.
Analytics
Analytical cookies are used to understand how visitors interact with the website. These cookies help provide information on metrics the number of visitors, bounce rate, traffic source, etc.
CookieDauerBeschreibung
CONSENT2 yearsYouTube sets this cookie via embedded youtube-videos and registers anonymous statistical data.
_ga2 yearsThe _ga cookie, installed by Google Analytics, calculates visitor, session and campaign data and also keeps track of site usage for the site's analytics report. The cookie stores information anonymously and assigns a randomly generated number to recognize unique visitors.
_gid1 dayInstalled by Google Analytics, _gid cookie stores information on how visitors use a website, while also creating an analytics report of the website's performance. Some of the data that are collected include the number of visitors, their source, and the pages they visit anonymously.
Advertisement
Advertisement cookies are used to provide visitors with relevant ads and marketing campaigns. These cookies track visitors across websites and collect information to provide customized ads.
CookieDauerBeschreibung
NID6 monthsNID cookie, set by Google, is used for advertising purposes; to limit the number of times the user sees an ad, to mute unwanted ads, and to measure the effectiveness of ads.
VISITOR_INFO1_LIVE5 months 27 daysA cookie set by YouTube to measure bandwidth that determines whether the user gets the new or old player interface.
YSCsessionYSC cookie is set by Youtube and is used to track the views of embedded videos on Youtube pages.
yt-remote-connected-devicesneverYouTube sets this cookie to store the video preferences of the user using embedded YouTube video.
yt-remote-device-idneverYouTube sets this cookie to store the video preferences of the user using embedded YouTube video.
Others
Other uncategorized cookies are those that are being analyzed and have not been classified into a category as yet.
SPEICHERN & AKZEPTIEREN
Unterstützt von CookieYes Logo