Als sich zwei Schüler weigerten, ein offizielles Formblatt gegen religiösen Glauben zu unterzeichnen, begannen ihre Lehrer sie zu schlagen.
Am 13. September wurden in der Grund- und Unterstufenschule von Quanzhou (Fujian) Formblätter an alle Schüler ausgeteilt. Dabei handelte es sich um einen Plan mit dem Titel: “Hand in Hand – gemeinsamer Widerstand gegen xie jiao.“ In China werden heterodoxe Lehren als xie jiao bezeichnet. Eine Verbindung mit einer solchen gilt nach Artikel 300 des chinesischen Strafgesetzbuches als Straftat.
Die Schüler sollten diese Formblätter mit nach Hause nehmen und gemeinsam mit ihren Eltern unterzeichnen. Der 12 Jahre alte Liangliang (Name von der Redaktion geändert), ein junger Christ, regte sich über diesen Plan jedoch auf und schmiss das Blatt weg, anstatt es mit nach Hause zu nehmen.
Als er am nächsten Tag ohne unterschriebenes Formblatt in die Schule kam, packte ihn sein Lehrer bei den Ohren und drohte ihm und schüchterte ihn ein. Außerdem schlug er ihn auf den Kopf und stieß ihn an ein Metallregal an der Klassentafel, sodass er zu Boden fiel. Er wurde gezwungen, das Formblatt zu unterschreiben. Sechs Tage später hatte Liangliang immer noch Schmerzen, und sein Körper war von den Schlägen voller blauer Flecken.
In der gleichen Zeit trat eine Lehrerin dem neun Jahre alten, ebenfalls aus einer christlichen Familie stammenden Mingming (Name von der Redaktion geändert) in den Bauch, weil er das Formblatt nicht unterzeichnet hatte. Als er mit dem Formblatt nach Hause kam, weinte er verzweifelt und sagte seiner Mutter, dass er nicht zurück in die Schule wolle.
Manche Experten gehen davon aus, dass die KPCh nicht nur darauf hinzielt, religiösen Glauben unter den Schülern zu verbieten, sondern auch darauf, herauszufinden, welche Eltern gläubig sind, sodass diese ebenfalls ins Visier genommen werden können.
Bericht von Lin Yijiang