Örtliche Behörden organisieren in Teilen Chinas „alternative“ Veranstaltungen in der Nähe von Gebetsstätten, in der Hoffnung, die Menschen von religiösen Aktivitäten abzuhalten.
Wie Bitter Winter bereits früher berichtet hat, haben die Behörden in Henan während regulärer Gottesdienstversammlungen oder besonderer religiöser Feiern traditionelle Opernensembles zu Aufführungen außerhalb von Kirchen eingeladen, um den “Raum für religiösen Glauben einzuengen“.
Insiderquellen zufolge haben sich weitere Stadtverwaltungen in Henan dieser Initiative angeschlossen. Im Oktober gab die Verwaltung der Stadt Luoyang ein Dokument an alle ihre untergeordneten Agenturen heraus, in dem angeordnet wurde, atheistische Propaganda energisch zu unterstützen und gezielt Veranstaltungen an religiösen Feiertagen und Sonntagen zu organisieren, um eine „gute Konkurrenzshow“ auf die Beine zu stellen und den Einfluss der Religion zu vermindern.
In dem Dokument heißt es: “Stärkt mit dem Fokus auf Dörfer (Gemeinden) mit religiösen Treffpunkten die Schaffung der sozialistischen spirituellen Zivilisation, bringt die kulturelle Basisfront in vollen Gang und fördert wissenschaftliches und kulturelles Wissen und atheistische Propaganda.“ Die Behörden der Stadtverwaltungen wurden angewiesen, an religiösen Feiertagen und Sonntagen “Happy Sunday“-Aktivitäten und andere gezielte kulturelle Veranstaltungen zu organisieren, um den Einfluss der Religion zu vermindern.
Führende Persönlichkeiten der Partei und der Stadtverwaltung auf allen Ebenen in Luoyang unterrichten ihre Untergebenen, unter ihrer Zuständigkeit “Happy Sunday“-Aktivitäten in Dörfern zu organisieren, um zu verbreiten, dass sie es “für die Menschen mit Gott aufnehmen“ werden.
Am Morgen des 28. Oktober organisierte die Öffentlichkeitsabteilung der Stadt Sanmenxia „Happy Sunday“-Veranstaltungen in verschiedenen Dörfern des Bezirks Mianchi. Gedacht als ein Mittel, die Neugier der Menschen zu wecken und sie anzulocken, bildeten verschiedene Kulturshows und Vorträge zur Landwirtschaft einen Teil dieser Veranstaltungen.
Dem stellvertretenden Direktor des Büros für Landwirtschaft und Viehzucht in Mianchi zufolge ist der „Happy Sunday“ eine Auflage der nationalen Politik und zielt darauf ab, Alternativen für Leute anzubieten, die die Kirche besuchen.
Bei einer Mitarbeiterversammlung am 30. Oktober sagte der stellvertretende Direktor des Kulturbüros in Mianchi Berichten zufolge: „In der Zukunft müssen wir die Kultur der Massen bereichern, damit die Menschen sonntags nicht zur Kirche gehen.“
Ähnliche Aktivitäten haben auch in anderen Stadtverwaltungen in Henan stattgefunden. Christen haben vor Ort kommentiert, dass die Behörden versuchen, die spirituelle Kontrolle über gläubige Menschen zu erlangen, mit dem Ziel, den religiösen Glauben auszurotten.
Bericht von Jiang Tao