Die Behörden der Provinz Zhejiang haben heilige Namen und religiöse Bezeichnungen für Boote untersagt und die Besitzer angehalten, diese zu übermalen.
Im Juni 2018 wurde das Amt für Fischereiverwaltung in Songmen (Stadt Wenling, Provinz Zhejiang) beauftragt, Boote mit religiöser Beschriftung wegen Regelwidrigkeit einer Überprüfung zu unterziehen. Seitdem werden Schiffe mit heiligen Namen beschlagnahmt und erhalten keine Genehmigung in See zu stechen. Es wird berichtet, dass Wenling ein Dokument mit der Bezeichnung 2018 Fokus auf die Inspektion von Fischerbooten im Gebiet Wenling herausgebracht hat, dessen Artikel 14 “Verwendung religiöser Sprache“ ausdrücklich auf den religiösen Glauben ausgerichtet ist.
Am Morgen des 15. Juni kamen zwei Inspektoren des Amts für Fischereiverwaltung von Songmen in Wenling zu einer Bootswerft in Shitang, um die Fischerboote zu überprüfen. Während der Überprüfung wiesen sie daraufhin, dass das Wort „Liebe“ auf einem der Abgastrichter der Boote zur religiösen Sprache gehöre und zwangen den Bootsbesitzer unter Hinweis auf die Regelwidrigkeit dazu, es zu übermalen.
Wie ein Arbeiter der Bootswerft mitteilte hatten die Vertreter der lokalen Verwaltung den Leiter der Bootswerft Anfang Juni angerufen und ihn aufgefordert, die Verwendung religiöser Sprache an den Booten zu unterbinden. Die Beamten betonten, dass es chinesischen Bürgern nicht erlaubt sei, an ausländische Religionen zu glauben, sondern dass sie nur an die Kommunistische Partei Chinas glauben dürften und nicht an den Herrn oder Gott. „Lediglich Worte wie ‚Freude und Sicherheit‘, ‚Schutz und Sicherheit‘ und ‚Gute Fahrt‘ dürfen auf Boote geschrieben werden. Worte oder Ausdrücke wie ‚Ehre sei dem Herrn“, ‚Emanuel‘, ‚Liebe‘ und ‚Gott‘ sind verboten und müssen übermalt werden.“
Der Leiter der Bootswerft kommentierte die Situation hilflos: „Wir müssen tun, was die Regierung von uns verlangt. Es ist sinnlos mit ihnen zu diskutieren.“
Ein Bootsbesitzer erklärte, dass jeder Fischer auf Schutz und Segen hoffe und sie daher für gewöhnlich ihre Träume und Wünsche auf die sichtbarste Stelle des Cockpits schrieben. Nicht-Gläubige schreiben Dinge wie “Gute Fahrt“ und „Wohlstand“, diejenigen, die glauben, neigen eher dazu, Worte mit religiöser Bedeutung zu verwenden, weil sie Gottes Schutz und Segen erhoffen und Gott preisen und ihm danken wollen. „In Zukunft wird es solche religiösen Ausdrücke nicht mehr geben. Mittlerweile hat die Regierung die religiöse Verfolgung schon auf die Fischerboote ausgeweitet. In der Verfassung steht etwas über Glaubensfreiheit – aber in Wirklichkeit wird Wein angeboten und Essig verkauft,“ sagte der Bootsbesitzer.
Es ist davon auszugehen, dass religiöse Worte auf allen Fischerbooten vor Ort allmählich übermalt oder geändert worden sind.
Bericht von Lin Yijang