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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Religiöse Verfolgung an Universitäten nimmt zu

28/02/2019Li Mingxuan |

Religiöse Verfolgung
Die Universität für Wissenschaft und Technik von Shaanxi. (Von einer Insider-Quelle zur Verfügung gestellt)

Chinas Universitäten werden als Bastion für die Verbreitung des Sozialismus durch Bildung betrachtet. Aus diesem Grund nimmt die Unterdrückung der religiösen Studenten kein Ende.

Tatsächlich ist die Verfolgung von gläubigen Dozenten und Studenten an Universitäten zur Staatspolitik geworden. So wurden zwei Studenten einer Universität der Stadt Binzhou in der östlichen Provinz Shandong, die für ihre herausragenden Abschlüsse auf Provinzebene ausgezeichnet worden waren, ihre Ehrentitel wieder aberkannt, als sich herausstellte, dass sie Katholiken waren.

“Die Universität führt eine massive Kampagne gegen den religiösen Glauben durch. Damit folgt sie der, von der Zentralregierung vorgegebenen, Politik. Niemand kann etwas dagegen tun,“ sagte ein Dozent der Universität. “ Auch wenn in der Verfassung festgelegt ist, dass Gläubige und nicht religiöse Menschen gleichbehandelt werden müssen, ist dieses Gesetz nur ein wertloses Stück Papier. Die Kommunistische Partei Chinas besitzt die ganze Macht und hat letztendlich das Sagen.“

Und die gespannte Atmosphäre der Religionsunterdrückung an den Universitäten sorgt dafür, dass die jungen Christen nicht aufbegehren.

Ein Student eben dieser Universität in Binzhou hatte einen Antrag auf ein Projekt eingereicht, dass er “Kanaan Studio“ genannt hatte. Daraufhin wurde er zur Befragung zur Universitätsverwaltung bestellt und sein Projekt wurde beinahe abgelehnt – nur weil die Beamten dachten, es hätte etwas mit Religion zu tun.

“Die Universität dachte, dass [er den Namen] Kanaan aus der Bibel [gewählt hätte] und dass er ihn auf Grund religiösen Glaubens verwende,“ erklärt eine Quelle. “Aber dieser Student ist kein Christ. Er hatte [den Namen] nur gewählt, weil er fand, dass er gut klang.“

Vorfälle wie dieser flößen den Menschen Angst ein. Sie fürchten sich immer mehr davor, auf dem Campus über Glauben zu sprechen. Ihre größte Angst besteht darin, dass sich das Ganze buchstäblich zu einer neuen Inquisition wandeln könne, innerhalb welcher bereits in der Vergangenheit Menschen in China aufgrund ihrer Schriften oder Reden ins Gefängnis geworfen wurden.

Die Polizei nutzt vielfältige Methoden, um an Informationen zu gelangen: Sie infiltriert zum Beispiel Nachrichten-Apps und findet heraus, wer gläubig ist. Eine Studentin im ersten Jahr an der Universität in Binzhou beschreibt, welche Erfahrung ein Freund von ihr an einer Universität in einer anderen Provinz gemacht hat:

“Auf unbekannte Art ist es der Polizei gelungen, in eine [religiöse] Studentengruppe auf QQ [eine Nachrichten-App der Sozialen Medien] zu gelangen und Kontaktinformationen von manchen der Studenten zu erhalten. Daraufhin informierte sie die Universitätsleitung, welche die Studenten ansprach und sie wie Gefangene beim Verhör über deren Glauben befragte.“

Die Katholikin Yang Xue hatte zahlreiche Besuche von Vertretern der Leitung der Universität in Binzhou, die deren QQ-Konto zu ihren Kontakten hinzufügten, um diese besser überwachen zu können.

“Früher habe ich immer QQ benutzt, um mit meinen Glaubensgenossen von der Kirche Kontakt aufzunehmen. Jetzt wage ich es nicht mehr, irgendwelche Botschaften über QQ zu verschicken. Ich schreibe darin auch nichts mehr über mein Leben, weil ich Angst habe, dass die Universitätsleitung das sehen könnte und wieder ein Gespräch mit mir führt,“ erzählte Yang Xue.

Auch in Universitäten der Stadt Yantai (Shandong) kam es häufig zu Vorfällen von Ermittlungen oder Drohungen gegen gläubige Personen. Es kam sogar vor, dass Vertreter der Lehranstalt Studenten mit beeinträchtigten Zukunftsaussichten drohten, um diese zum Aufgeben ihres Glaubens zu zwingen.

Zhu Yang studiert im vierten Jahr an einer Universität in Yantai.

Vor kurzem wurde er von seinem Lehrer gewarnt, dass gläubige Menschen nach Universitätsrichtlinien nicht zugelassen sind.

“Wenn Sie aus dem Kommunistischen Jugendverband austreten und Ihren Glauben beibehalten, wird die Universität dies in Ihren Akten vermerken und es wird Sie Ihr Leben lang begleiten,“ sagte der Lehrer. “Wenn Sie sich für die Postgraduate -Prüfungen bewerben, wird Ihre politische Akte überprüft, und Sie werden auf keinen Fall zugelassen. Es wird Ihnen nicht möglich sein, Arbeitsstellen in staatlichen Unternehmen zu finden.“

Zhu Yang hatte einen Tag lang Zeit, um sich zwischen seinen Zukunftsaussichten und seinem Glauben zu entscheiden.

“An diesem Tag litt ich sehr. Ich weinte den ganzen Morgen lang. Ich betete zum Herrn. Der Heilige Geist berührte mich, und ich musste an das Lied: Ich folge Jesus mein Leben lang denken. Das hat mich tief bewegt. Ich glaube fest daran, dass an Gott zu glauben, das Ziel ist, das ich mein Leben lang verfolgen werde,“ sagte Zhu Yang. “Am Ende lautete meine Entscheidung: Ich werde meinen Glauben beibehalten!“

Feng Li, eine Studentin an einer Pädagogischen Hochschule in Yantai, wurde wiederholt zu einem ihrer Lehrer beordert, der sie über ihren Glauben an Gott und ihre Familie befragte. Der Lehrer warnte sie, dass die Zentralregierung angewiesen habe, den religiösen Glauben der Universitätsstudenten zu überprüfen und einzuschränken. Der Lehrer versuchte auch, sie dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben und drohte ihr, dass ihr Glaube negative Konsequenzen auf ihre Zukunftsaussichten in vielen Bereichen habe.

Feng Li gab jedoch nicht nach.

“Diese Glaubensangelegenheit wird in meinen Akten stehen. Das wird negative Auswirkungen auf meine zukünftigen Berufsaussichten haben. Doch ich werde meinen Glauben nicht aufgeben, denn ich glaube seit meiner Kindheit an Gott. Ich werde an meinem Glauben festhalten,“ erklärte Feng Li.

Universitäten in anderen Gegenden Chinas ergriffen ähnliche Maßnahmen und gingen gegen den religiösen Glauben der Studenten vor.

Die Universität für Wissenschaft und Technik von Shaanxi setzt für die religiöse Verfolgung der Studenten und für die Meldung jedweder religiösen Aktivität auf dem Campus die, auf dem Universitätsgelände ansässige, “Nationale Flaggenwache“ ein – eine paramilitärische Studentengruppe, die 2013 gegründet wurde und den Roten Garden der Kulturrevolution ähnelt, die in den Jahren 1966 und 1967 von Mao Zedong mobilisiert worden waren. Die Aufgaben der Wachen bestehen darin, die tägliche Flaggenzeremonie (Hissen der Nationalflagge) auf dem Campus zu überwachen und für Sicherheit auf Veranstaltungen, die von der Universität organisiert werden, zu sorgen. Laut Website der Universität soll die Nationale Flaggenwache “einen Weg bereiten, um Patriotismus zu promoten und die Erziehung zur nationalen Verteidigung zu fördern.“

Derzeit zählt die Nationale Flaggenwache der Universität an die 200 Mitglieder, alle davon sind Studenten.

(Alle im Artikel verwendeten Namen wurden von der Redaktion geändert)

Bericht von Li Mingxuan

Tags: Antireligionstätigkeit in chinesischen Schulen, religiöse Verfolgung

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