Ein beliebtes vegetarisches Restaurant, das die Lehren buddhistischer Meister in Fujian fördert, wurde gezwungen, sein Schild zu ändern. Außerdem konfiszierte man alle Bücher und Videos des Restaurants.
An Xin
“Amitabha Vegetarian Food“ ist ein gemeinnütziges Restaurant, das von einem buddhistischen Tempel in der Stadt Sanming im Bezirk Mingxi in Chinas südöstlicher Provinz Fujian ins Leben gerufen wurde. Alle Mitarbeiter des Restaurants sind ehrenamtlich tätig. Täglich kommen bis zu 300 Personen ins Restaurant, das vegetarische Ernährung sowie buddhistische Lehren fördert. Videos, die buddhistische Schriften erklären, werden im Restaurant oft gezeigt und in den Bücherregalen befinden sich einige buddhistische Bücher zur Lektüre für die Gäste.
Nicht einmal sechs Monate nach seiner Eröffnung erregte das Restaurant die Aufmerksamkeit der Regierung. Laut einem Buddhisten, der anonym bleiben will, kamen im vergangenen November Beamte der örtlichen Zentralabteilung Vereinigte Arbeitsfront (ZVA) ins Restaurant und forderten den Besitzer auf, das Namensschild auszutauschen – der im Namen des Restaurants erwähnte Amitabha ist ein himmlischer Buddha des Mahayana, einem der beiden Hauptzweige des Buddhismus. Das Restaurant wurde in „Lian Hai Zhen Wie““ umbenannt und das Wort „Amitabha“ wurde zudem aus dem Schichtplan gestrichen. Die Beamten sagten, dass solche Maßnahmen umgesetzt werden müssen, da zu viele Menschen jeden Tag im Restaurant sind.
Alle Bücher und audiovisuellen Materialien im Restaurant, die sich auf Meister Chin Kung beziehen, wurden aus dem Restaurant entfernt. Der 92 Jahre alte Meister Chin Kung, mit bürgerlichem Namen Hsu Yeh-hong, wurde 1927 im Kreis Lujiang im Zuständigkeitsbereich der Stadt Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui geboren. Er ist weithin respektiert und gilt als der große Lehrer, der den Buddhismus in Bildung, Philosophie und Weisheit zurückgebracht hat. Er hat sich aktiv für die Gleichstellung der Religionen und die multikulturelle Harmonie eingesetzt. Meister Chin Kung studierte Buddhismus in Taiwan und ist überall auf der Welt gereist, um die Ideen des Buddhismus zu fördern. Im Jahr 2001 gründete er in Australien das Pure Land Learning College zur Fortsetzung der Verbreitung des Buddhismus.
Die ZVA-Mitarbeiter warnten das Restaurant mit folgenden Worten: „Chin Kung hält im Ausland Vorträge über den Buddhismus. Die Chinesen glauben nicht an das, was Chin Kung sagt. Alles, was mit ihm zu tun hat, muss entfernt werden, sonst wird eine Geldstrafe verhängt.“
Beamte der ZVA durchsuchten auch das Lager jenes Tempels, der das Restaurant gegründet hatte, und beschlagnahmten fast 300 Bücher über die Lehren von Meister Chin Kung sowie lokale und in Taiwan veröffentlichte Bücher über andere buddhistische Meister.
Im Jahr 2011 veröffentlichte die KPCh eine Mitteilung über den Status des weiteren Widerstandes gegen Chin Kung und seine Infiltrationsaktivitäten des ‘Pure Land Institute‘, in welcher jede Region in China aufgefordert wurde, dafür zu sorgen, dass seine Lehren nicht nach China gelangen und „die Gelegenheit nutzen, seinen Einfluss auszuweiten“. Die ZVA hat sich speziell auf das Pure Land Institute eingeschossen, weil sie glaubt, dass es Gläubige einer Zwangsindoktrination unterwirft und Chinas Mainstream-Ideologie beeinflusst. Sie hat sogar Meister Chin Kung beschuldigt, irreführende und ketzerische Lehren zu verbreiten.