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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Schließung von Hauskirchen unter dem Vorwurf, sie seien “anti-chinesisch“

15/03/2019Zhou Hua |

Unter dem Vorwand, man wolle einer Bedrohung der KPCh-Regierung durch, von “westlichen Kräften“ unterwanderte, Religion zuvorkommen, scheuen die Behörden keine Mühen, um Hauskirchen zu unterdrücken und zu schließen.

Hauskirchen, anti-chinesisch

Anfang der Woche hat Xu Xiaohong, der Vorsitzende des Nationalkomitees der Patriotischen Drei Selbst-Bewegung der Protestantischen Kirchen in China, seine Besorgnis ausgedrückt, dass ausländische Kräfte die privat gegründeten christlichen Versammlungsstätten infiltrieren. So würden sie versuchen, die soziale Stabilität in China zu gefährden und sogar die chinesische Regierung zu stürzen. “Ihre Bemühungen sind jedoch zum Scheitern verurteilt,“ erklärte er.

“Es gibt in Zusammenhang mit dem Christentum in China zahlreiche Probleme, so zum Beispiel die Infiltrierung durch ausländische Kräfte. Privat gegründeten Versammlungsstätten fehlen hervorragende, patriotische Kirchenmitarbeiter und das schwach ausgeprägte Rechtsbewusstsein mancher Pastoren und Gläubigen kann schwere politische Konsequenzen mit sich ziehen, wenn das Problem nicht ernst genommen wird,“ sagte Xu. “Nur indem wir beständig auf die herausragenden Traditionen der chinesischen Kultur zurückgreifen, kann das Christentum in China auf fruchtbaren Boden gepflanzt und zu einer Religion werden, die von den Chinesen selbst anerkannt wird,“ fügte er hinzu. “Nur indem wir beständig die Grundwerte des Sozialismus voranbringen und praktizieren, kann unser Christentum wahrhaft an die sozialistische Gesellschaft angepasst werden.“

Chinas Beamte nutzen schon lange die Angst vor ausländischer Infiltrierung durch Religion als Vorwand, um gegen nicht genehmigte religiöse Versammlungsstätten vorzugehen. Bitter Winter hat bereits berichtet, dass die KPCh Christen oft unter dem Vorwand, sie bekämpfe religiöse Infiltrierung, den Kontakt zu ausländischen Religionsgruppen untersagt. Wenn sich diese nicht an das Verbot halten, werden sie als feindliche Kräfte betrachtet und bekämpft. Es gibt auch Fälle, in denen die Verbindung zu ausländischen Organisationen nur ausgedacht ist, um einen Vorwand zu haben, gegen Hauskirchen vorzugehen.

In diesem Artikel verwende ich Informationen, die ich aus vertraulicher Quelle habe. Ich habe keine Beweisdokumente, die diese Informationen stützen. Doch zum einen bin ich aufgrund früherer Erfahrungen davon überzeugt, dass diese Quelle zuverlässig ist – zum anderen wurden die Maßnahmen, die meine Quelle mir genannt hat, tatsächlich umgesetzt.

Meinem Informanten zufolge hat die Stadtbezirksverwaltung von Sartu (Stadt Daqing, Heilongjiang) Mitte Juni letzten Jahres eine Konferenz einberufen, an der Vertreter aller Straßenviertel, Gemeinden und Polizeidienststellen teilnahmen. Auf der Konferenz verkündeten Vertreter des Büros für Ethnische und Religiöse Angelegenheiten den Inhalt eines streng vertraulichen Dokuments der Zentralregierung, welches die Schließung mehrerer Versammlungsstätten von Hauskirchen betraf.

Ein Beamter des Büros für Ethnische und Religiöse Angelegenheiten zitierte aus dem Dokument, dass ausländische, anti-chinesische Kräfte China bereits durch Religion infiltriert hätten. Er erklärte auch, dass in manchen Versammlungsstätten von Hauskirchen Videos kursierten, in denen gewalttätiges Verhalten der KPCh-Polizei gezeigt würde, um die Gläubigen gegen die Kommunistische Partei aufzuhetzen.
Illegale Verbindungen würden zu ausländischen Staaten genutzt, um die kommunistische Regierung zu stürzen.
Der Beamte verlangte auch, dass innerhalb von zwei Wochen die Zahl der Versammlungsstätten von Hauskirchen im Zuständigkeitsbereich vollständig erfasst und überprüft werden sollte. Er erklärte, dass jede kirchliche Versammlungsstätte, die nicht zu der, von der KPCh-kontrollierten, Drei Selbst-Kirche gehöre, als illegal erklärt und geschlossen werden müsse – unabhängig davon, ob diese Stätte eine Genehmigung für religiöse Aktivitäten besitze und unabhängig davon, ob Verbindungen zu ausländischen, anti-chinesischen Kräften bestünden oder nicht.

Er erklärte auch, dass es sich dabei um ein politisches Vorgehen handle und verlangte ein gemeinsames Vorgehen aller Straßenviertel, Gemeinden und Polizeidienststellen bei der Schließung sämtlicher Versammlungsstätten von Hauskirchen in der Gegend und bei der Festnahme aller Gläubigen, welche weiterhin solche Versammlungen besuchten.

Da es sich um ein streng geheimes Dokument handelte, gaben die Behörden keine Kopien davon heraus, um zu vermeiden, dass etwas davon an die Öffentlichkeit gelangt. Das Dokument wurde auf den Konferenzen nur verlesen, jedoch nicht verteilt. Die Konferenzteilnehmer wurden dazu aufgefordert, die Inhalte des Dokuments umzusetzen, aber Stillschweigen darüber zu wahren.

Die Inhalte des Dokuments wurden umgesetzt. Vier Hauskirchen mit insgesamt 600 Gläubigen in der Gegend wurden unter strenge Überwachung gestellt. Danach erhielten die Zuständigen jedes Straßenviertels und jeder Gemeinde ein Formblatt, auf dem aufgelistet war, was untersucht werden sollte. Unter anderem befanden sich auch die Adressen der Versammlungsstätten im Zuständigkeitsbereich, die Namen und Telefonnummern der Verantwortlichen für die Versammlungsstätten, die Zahl der Gottesdienstbesucher und weitere Informationen auf diesem Blatt. Die Zuständigen wurden angewiesen, die Versammlungsstätten zu überprüfen, die Formblätter auszufüllen und diese dann ihren Vorgesetzten vorzulegen.

Keine Woche nach der Konferenz entdeckten Polizeibeamte in einer Gemeinde zwei Versammlungsstätten von Hauskirchen. Als die Gläubigen gerade einen Gottesdienst abhielten, kamen Polizisten zu der Versammlungsstätte, um Untersuchungen anzustellen und die Gläubigen auf Video aufzunehmen. Die Polizisten erklärten: “Die Regierung bekämpft jetzt die Infiltrierung durch anti-chinesische Kräfte. Sobald fünf Menschen oder mehr in einem Privathaus versammelt sind, gilt ein Treffen als illegal.“ Später zwangen die Polizisten die Gastgeber von zwei Versammlungsstätten dazu, eine Verpflichtungserklärung zu unterschreiben, dass sie keine weiteren Gottesdienste mehr organisieren werden.

Allerdings fanden an einer der beiden Versammlungsstätten, die vor allem von älteren Christen besucht wurde, weiterhin Gottesdienste statt. Wenige Tage später erhielten sie ein Warnschreiben der Polizei: “Wenn Sie weiterhin Gottesdienste abhalten, werden Sie verhaftet. Dies wird negative Auswirkungen auf die Möglichkeiten ihrer Enkel haben, die Schule zu besuchen, Arbeit zu finden oder eine Anstellung im öffentlichen Dienst zu bekommen.“ Es bleibt keine andere Wahl, als die Versammlungsstätte zu schließen.

Ein älterer Gläubiger meint hilflos: “Wir sind doch nur alte Leute, die sich versammeln, um die Bibel zu lesen. Was könnten wir infiltrieren? Der Regierung ist jeder Vorwand recht, um gegen den religiösen Glauben zu kämpfen.“

Am 27. November wurde eine weitere Versammlungsstätte einer Hauskirche im Stadtbezirk Sartu geschlossen. Ein Gläubiger von dieser Versammlungsstätte berichtet, dass eines Tages Beamte vom Büro für Religiöse Angelegenheiten gekommen seien, und sie angewiesen hätten, das Abhalten von Gottesdiensten zu beenden und das Kreuz sowie alle Tische und Stühle aus der Versammlungsstätte zu entfernen. Ansonsten würde das Haus des Gastgebers, in dem die Gottesdienste stattfanden, zerstört. Die über 100 Gläubigen hatten keine andere Wahl, als die Stätte aufzugeben.

Im November 2018 schlossen auch die Behörden im Kreis Lindian im Zuständigkeitsbereich der Stadt Daqing mindestens drei Versammlungsstätten von Hauskirchen.

Bericht von Zhou Hua

Tags: Hauskirchen

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