In der nordwestlichen Provinz Gansu haben die Behörden die Gläubigen eingeschüchtert, indem sie diese in einer staatlich kontrollierten Drei Selbst-Kirche unter kompletter Missachtung ihrer Privatsphäre sogar beim Toilettengang überwachten.
Bitter Winter hat bereits über die Zwangsüberwachung in Kirchen und religiösen Stätten in China berichtet. Dieses Vorgehen dient nicht alleine dazu, die Ausübung des religiösen Glaubens zu überwachen, sondern ist auch eine Strategie, um die Menschen einzuschüchtern und zu ängstigen.
Jüngsten Berichten zufolge wird die Drei Selbst-Kirche von Wujiayuan (Stadt Lanzhou, Gansu) so streng überwacht, dass die Gläubigen nicht einmal mehr in Frieden die Toilettenräume benutzen können.
Ein Gläubiger berichtet, dass das Staatssicherheitsbüro im Mai in der staatlich kontrollierten Drei Selbst-Kirche Überwachungsausrüstung und mehrere Überwachungskameras installiert hat.
Der Gläubige berichtet weiter, dass in jedem Stockwerk der Kirche Kameras angebracht wurden. Auch außerhalb der Kirche wurden fünf Kameras installiert, um einen vollständigen Überblick über alle Personen zu bekommen, die die Kirche besuchen.
Das Schlimmste sind jedoch die Kameras, die in den Toilettenräumen der Kirche angebracht wurden. Jetzt können die Behörden überwachen, wer die Toiletten aufsucht und wie viel Zeit die Personen dort verbringen. Infolgedessen wagen es die Gläubigen nun nicht mehr während der Versammlungen Wasser zu trinken, um einen Toilettengang zu vermeiden.
In solchen Situationen klagen die Gläubigen, dass es heute noch schlimmer sei, als in Zeiten der Kulturrevolution. Diejenigen, die zur Kirche gehen, fühlen sich wie im Gefängnis. „Die Regierung zeigt keinerlei Respekt gegenüber der Privatsphäre der Menschen und den Menschenrechten“, so ein Gläubiger.
Im September zwangen die Behörden die Kirche von Wujiayuan dazu, eine chinesische Flagge auf dem Dach zu hissen.
Bericht von Ma Xiagu