Die Behörden im Kreis Lop (Regierungsbezirk Hotan, Xinjiang) überwachen streng jene 2000 uigurischen Kinder, deren beide Elternteile in “Transformation durch Bildung“-Lager gebracht wurden.
In Xinjiang kommt es mittlerweile häufig vor, dass beide Elternteile von Kindern festgenommen werden – diese Familien haben sogar einen eigenen Namen bekommen “Doppelt-Festgenommenen-Familien“. Die Anzahl der, von ihren Eltern getrennten, Kinder ist seit Anfang des Jahres dramatisch angestiegen.
Regierungsinsider berichten, dass die Behörden mehrere Schulen gebaut haben, um die nun alleinstehenden Kinder unterzubringen und durch “sinisierende“ Erziehung zu indoktrinieren. Im Kreis Lop wurden an die 2000 Kinder aus “Doppelt-Festgenommenen-Familien“ in extra dafür eingerichteten Krippen und Kindergärten untergebracht.
Die über 150 Kinder unter ihnen, die zwischen eins und drei Jahre alt sind, wurden in den Xinhua Loving Heart Boarding Kindergarten gebracht. Mehr als 500 Kinder (im Alter von drei bis sechs Jahren) werden im Yudu Loving Heart Kindergarten beaufsichtigt.
Informierte Quellen berichten, dass diese Kinder in einem völlig abgeschotteten Umfeld leben. Die Tore des Kindergartens sind gewöhnlich verschlossen und die umgebenden Zäune sind mit Stacheldraht versehen wie bei einem Hochsicherheitsgefängnis. Die Kinder dürfen nur selten zum Spielen nach draußen, ihr Bewegungsradius ist auf das Schulgelände begrenzt. Sie können ihre Eltern nur einmal im Monat in einem Videogespräch sehen. Dabei weinen die meisten Kinder extrem verzweifelt.
Die Grundschule Nr. 3 des Kreises Lop beherbergt mehr als 900 Schüler (im Alter von sieben bis sechzehn Jahren), von denen die meisten Uiguren sind. Auch diese Schule wird schwer bewacht und ist von einem Eisenzaun und Schutzmauern umgeben. Die Gehwege auf beiden Seiten sind mit Absperrungen versehen, damit sich Fußgänger nicht nähern können. Gegenüber der Schule liegt ein Büro für Polizeiangelegenheiten. Die dort tätigen Beamten überprüfen vorbeifahrende Fahrzeuge und überwachen die Gegend rund um die Uhr.
Bericht von Li Zaili