Die Kommunistische Partei Chinas hat das Zentrum zur Krankheitskontrolle und -prävention in Xigebi (Kumul, Xinjiang) zu einem Studienzentrum für “Bekehrung“, gemeinhin als Umerziehungslager bekannt, umfunktioniert. Bitter Winter hat ein kurzes Video erhalten, auf dem Außenaufnahmen vom Lager zu sehen sind. Der Haupteingang zum Lager ist durch einen, mit Stacheldraht gekrönten Zaun, versperrt. Alle, die das Lager betreten, müssen ihre Mobiltelefone zur Überprüfung abgeben und es gibt im Innern des Lagers keinen Internetzugang.
Wie Bitter Winter von einer Quelle erfahren hat, bestand dieses Umerziehungslager ursprünglich aus zwei Gebäuden, musste aber wegen der wachsenden Zahl von Häftlingen um ein weiteres Gebäude erweitert werden und wird weiterhin ausgebaut. Bei den meisten der Häftlinge handelt es sich um Uiguren, es werden aber auch ein paar Han-Chinesen dort festgehalten. Unter den Häftlingen befinden sich Männer und Frauen.
Die KPCh-Regierung hat in Xinjiang und anderen Regionen Chinas eine Verfolgungskampagne gegen ethnische und religiöse Gruppen gestartet, mit dem Ziel die Religionen zu “sinisieren“ – sie also an die sozialistische Gesellschaft Chinas anzupassen. Eine steigende Zahl von Menschen – nach manchen Schätzungen ungefähr eine Millionen Muslime – werden unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung in den “Umerziehung durch Bildung“-Lagern festgehalten, was von der internationalen Gemeinschaft als eine schwere Verletzung der Menschenrechte in China gewertet wird.
Bei der so genannten “Bildung“ handelt es sich in Wirklichkeit um massive Indoktrinierung, bei der die Häftlinge gezwungen werden, täglich die Kommunistische Partei zu lobpreisen, ihrem muslimischen Glauben und ihren Lebensgewohnheiten abzuschwören und sich fraglos den Parteiregeln zu unterwerfen. Das wird zum Beispiel dadurch erzwungen, dass sie vor und nach jeder Mahlzeit Lieder singen müssen, in denen die Kommunistische Partei verherrlicht wird.
Quelle: Unmittelbare Berichte aus China