Quelle: Foreign Affairs
Foreign Affairs berichtet über sich verändernde Muster in der offiziellen Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber der Uigurischen muslimischen Minderheit in China. In den Jahren nach dem 11. September fanden die USA und China einen gemeinsamen Feind in den Uiguren, da die Vereinigten Staaten 22 von ihnen ohne Anklage jahrelang in der Haftanstalt in Guantánamo Bay festhielten, während China mehrere hunderttausend Uiguren in Umerziehungslagern gefangen hält.
In dieser Woche haben sich US-Diplomaten bei den Vereinten Nationen für die Sache der Uiguren eingesetzt. Sie warfen Peking vor, den ins Exil geschickten Uigurischen Aktivisten Dolkun Isa daran zu hindern, das UN-Hauptquartier in New York zu betreten.
China beschuldigt Isa, Separatismus und Terrorismus anzustacheln und zu finanzieren und behauptet, dass seine Organisation mit Sitz in Deutschland, der World Uyghur Congress, ein politischer Flügel der Islamischen Bewegung Ostturkistans sei, die der UN-Sicherheitsrat im September 2002 als Terrororganisation gekennzeichnet hat. Die USA und Deutschland bleiben dabei, dass es keine Hinweise auf Verbindungen zwischen den beiden Gruppen gibt.
Die USA verteidigen Dolkun Isa und sagen, dass China versucht, sich an dem Fürsprecher zu rächen, der die politische Repression gegen die Uiguren an die Öffentlichkeit gebracht hat. Chinas Vertreter bei den Vereinten Nationen bestreiten diese Vorwürfe und sagen, dass sie den Einsatz von Umerziehungslagern längst abgeschafft hätten und dass die Uiguren und andere ethnische Minderheiten „den besten Schutz ihrer Menschenrechte in der Geschichte“ genössen.
Bitter Winter hat mehrere Berichte veröffentlicht, die bestätigen, dass eine große und wachsende Zahl von Uiguren in Umerziehungslagern festgehalten wird. Diese Lager sind weit davon entfernt, abgeschafft worden zu sein und in ihnen sitzen auch Tausende von Mitgliedern der Kirche des Allmächtigen Gottes und anderer verbotener religiöser Minderheiten ein.