Chinesische Behörden haben ältere Mitglieder einer Hauskirche und in einem anderen Fall einen Pastor festgenommen und in “Umerziehung durch Bildung“-Lager gebracht.
Am 19. April nahm die Polizei drei ältere Mitglieder einer christlichen Hauskirche im Kreis Shawan (Präfektur Tacheng, Xinjiang) fest. Vier Tage später wurde einer von ihnen, Herr Zhang Zhen, wegen “illegaler Missionarstätigkeit“ in ein “Umerziehung durch Bildung“-Lager geschickt. Der 77 Jahre alte Wang Jianzhong, der schon des Längeren an Bluthochdruck leidet, wurde trotz seiner Gesundheitsprobleme ebenfalls in dem Lager festgehalten. Beide befinden sich immer noch in Haft.
Das dritte festgenommene Kirchenmitglied, der 75 Jahre alte Li Guangming wurde ins Krankenhaus gebracht und musste dort eine Woche lang auf der Notfallstation behandelt werden. Nach seiner Entlassung kamen immer noch täglich Dorfkader zu Herrn Li und befragten ihn und seine Frau über ihren Gottesglauben. Eine Insiderquelle berichtet, dass die Behörden Bedingungen für die Freilassung von Zhang Zhen und Wang Jianzhong gestellt haben: Sie dürfen erst dann gehen, wenn sie die Namen von fünf oder sechs weiteren Christen genannt haben.
Liu Cheng’en, ein Pastor mit landesweiter Zulassung, wurde am 1. Januar 2018 zum Verhör geholt, nachdem es vor seiner Kirche zu einem kleinen Zwischenfall gekommen war. Die Behörden von Xinjiang verlangen von den Gläubigen, dass diese ihre Ausweise registrieren lassen, bevor sie ein religiöses Treffen besuchen. Manchmal nimmt diese Prozedur viel Zeit in Anspruch. Eines der Kirchenmitglieder war frustriert darüber, solange im Kalten zu warten, bis es die Kirche betreten konnte, und schleuderte seinen Ausweis hin. Dies wurde von den Beamten vor Ort als “Nicht-Einhalten der Vorgaben der Kommunistischen Partei“ gewertet und Liu Cheng’en wurde der “Abspaltung von der Kommunistischen Partei“ bezichtigt. Mit der Begründung, dass er als Kirchenleiter nicht in der Lage sei, seine Gemeinde zu führen, wurde er festgenommen, um sich einer “ideologischen Umerziehung“ zu unterziehen. Er ist bis heute noch nicht entlassen worden.
Bericht von Li Zaili