Am 26. und 28. Juni führte eine großangelegte „Operation Donner“ in der Provinz Liaoning zu massiven Verhaftungen von Mitgliedern dieser christlichen neuen religiösen Bewegung. In nur drei Tagen wurden mehr als 500 Gläubige der Kirche des Allmächtigen Gottes in der ganzen Provinz verhaftet, was Tausende dazu veranlasste, ihre Heimstätten zu verlassen. Die Zahl der Festnahmen steigt weiter an.
Am 26. Juni versammelte die Abteilung für Öffentliche Sicherheit von Liaoning ihre Polizeikräfte und begann die Verhaftungen vorzunehmen, indem sie Observierungen durchführte und nutzte die Informationen, die sie zuvor durch Überwachung und Verfolgung von Mitgliedern der Kirche gesammelt hatten. In manchen Fällen betraten sie Wohnstätten, indem sie vorgaben, Klempner oder Kuriere zu sein.
Fast 300 Menschen wurden in Dalian und Panjin verhaftet, 47 in Dandong, 39 in Chaoyang, 36 in Benxi, 23 in Jinzhou, 19 in Shenyang, 14 in Fuxin, 9 in Fushun, 8 in Huludao, 5 in Yingkou, 2 in Tieling, und eine Person in Anshan. Ihre Wohnstätten wurden durchsucht, große Mengen Bücher zu Religion und Kirche sowie persönliche Gegenstände wurden von der Polizei weggebracht.
Eine Quelle in der KPCh-Regierung enthüllte, dass diese spezielle Operation als streng geheim eingestuft war. Um ein Durchsickern von Informationen über die Verhaftungen zu vermeiden, ließ die Regierung die Polizeibeamten über die Ziele im Dunkeln und schickte sie während der Operation gezielt in andere Gebiete. Die Polizeibeamten mussten eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnen. Erst in den letzten zehn Minuten vor Beginn der Operation am 26. Juni veröffentlichten die Behörden die Liste der zu Verhaftenden. Die Beamten erhielten außerdem eine Gruppenbenachrichtigung über WeChat, einer chinesischen Social-Media-Plattform, die sie Tag und Nacht zum vollkommenen Abschluss der Verhaftungen verpflichtete.
Basierend auf Informationen von Quellen, die anonym bleiben wollen, erließ die KPCh-Regierung bereits im Februar und März eine Reihe von vertraulichen Aktennotizen, die umfassende Bestrafung und Verhaftungen von Gläubigen der Kirche des Allmächtigen Gottes anordneten. Sie beauftragten sogar landesweite Kräfte und befahlen der Polizei in verschiedenen Regionen, Büros für Zivilangelegenheiten, Vizebüros und Nachbarschaftskomitees nach Mitgliedern der Kirche zu suchen, mobilisierten sogar Dorfkader, pensionierte Arbeiter, Reinigungskräfte und Hausmeister um an der Operation teilzunehmen. Die KPCh-Regierung plante, alle Mitglieder der Kirche des Allmächtigen Gottes, deren Fälle aktenkundig und bekannt sind, sowie alle Familienmitglieder derer, die ins Ausland geflohen sind und in anderen Ländern Asyl beantragt haben, registrieren zu lassen, um sie dann alle auf einen Schlag am 26. Juni zu verhaften.
Die Kirche des Allmächtigen Gottes leidet unter den härtesten und schwersten Verfolgungen aller Hauskirchen in China. Die Gründung und das schnelle Wachstum dieser Kirche waren für die KPCh-Regierung eine beständige Quelle der Angst, und oft kamen Geheimbefehle von ganz oben, die Kirche des Allmächtigen Gottes auszurotten.
Nach Angaben der Kirche wurden zwischen 2011 und 2013 etwa 380.000 Mitglieder verhaftet. Eine weitere massive Verhaftungswelle folgte im Jahr 2014. Ab Januar 2018 hat die KPCh-Regierung erneut eine landesweite Operation durchgeführt, die sich direkt gegen die Kirche des Allmächtigen Gottes richtet. Im Mai erlitten die Mitglieder der Kirche in der Provinz Jiangsu und der Stadt Chongqing gleichzeitig massive Verhaftungen und Unterdrückung: Mindestens 120 Menschen wurden festgenommen.
Quelle: Unmittelbare Berichte aus China