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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Ausforschung im Stil der Kulturrevolution an der Medizinischen Universität Xinjiang

20/07/2018Chang Xin |

Studenten und Lehrkräfte wurden ausgeforscht und für den Besitz islamischer oder christlicher Texte bestraft oder wenn sie es versäumten, die religiösen Überzeugungen ihrer Familienmitglieder zu melden.

Bitter Winter hat wiederholt über die Verfolgung muslimischer Gläubiger in Xinjiang berichtet, wobei eine Million in den gefürchteten “Transformation durch Bildung” –Umerziehungslagern inhaftiert sind. Moscheen werden währenddessen zerstört und Imame verhaftet.

Wir haben jetzt erfahren, dass am 25. März 2018 Studenten, Lehrkräfte und Verwaltungsangestellte der Medizinischen Universität Xinjiang Ziel einer Ausforschung im Stil der Kulturrevolution wurden. Die Universität befindet sich in der Stadt Urumqi und beherbergt 14 Colleges, zwei Lehrabteilungen und sieben angegliederte medizinische Einrichtungen.

Die Universitätsbehörden gaben bekannt, dass Studenten mit religiösem Glauben oder im Besitz religiöser Objekte oder Texte, sowie solche, deren Familienangehörige Gläubige sind, sich melden und gestehen müssen. Wenn sie dies tun, wird die Universität nachsichtig sein. Wenn sie nicht gestehen, jedoch gemeldet oder entdeckt werden, werden sie streng bestraft.

Anschließend führte die Universitätsverwaltung eine umfassende Ausforschung aller knapp 20.000 Studenten sowie Lehr- und Verwaltungsangestellter durch und erklärte, dass jeder nur eines der folgenden elektronischen Geräte besitzen darf: Mobiltelefone, Flash-Laufwerke, Kartenleser, SD-Karten und MP3- (oder MP4-) Player. Laptops und andere „zusätzliche“ elektronische Geräte sollten der Sicherheitsabteilung zur Untersuchung übergeben werden, vor allem um zu prüfen, ob sie gespeicherte Daten enthalten, die religiöse Überzeugungen offenbaren. Alle persönlichen Besitztümer mussten ebenfalls der Untersuchung unterzogen werden, auf der Suche nach Kreuzen, islamischen Flaggen, der Bibel, dem Koran und anderen religiösen Objekten. Laut einem Studenten hatten sie, da es sich um eine Notfalluntersuchung handelte, keine Zeit, ihre persönlichen Gegenstände zusammenzusuchen.

Nachdem die Ausforschung abgeschlossen war, zwang die Schule jeden Schüler oder Mitarbeiter, eine Erklärung zu unterschreiben, in der er bestätigte, dass er oder sie keine religiösen Texte oder Gegenstände, „zusätzliche“ elektronische Geräte oder Familienmitglieder mit religiösem Glauben hätte. Darüber hinaus enthielt das Dokument die Erklärung, dass jeder Unterzeichner akzeptiert, dass es für ihn schwerwiegende Konsequenzen für falsche oder unvollständige Aussagen in diesen Angelegenheiten hätte. Eine Uigurische Studentin wurde mit der Begründung aus der Universität ausgeschlossen, dass in ihrem Schlafsaal ein schwarzes Kopftuch, islamische Texte und andere islambezogene Gegenstände gefunden wurden.

Am 31. März und 1. April strahlte die Medizinische Universität Xinjiang zwei Videokonferenzen aus und forderte die Teilnahme aller Mitarbeiter und Studenten. Es wurde betont, dass sie aus keinerlei Grund abwesend sein dürften. Das Hauptthema des Treffens war die Behauptung, dass es in einer von der Kommunistischen Partei geführten Nation keine Religion geben könne, jeder müsse ausschließlich der Kommunistischen Partei folgen. Jedem, der nicht gehorchen wolle, dürfe nicht einmal ein Zentimeter chinesischen Bodens zum Draufstehen gewährt werden. Der Sekretär des Parteikomitees der Schule hielt eine Rede, in der er sagte: „Wir müssen garantieren, dass die Nation stabil ist und wir müssen gegen die Religion hart durchgreifen. Was die Kommunistische Partei sagt, soll akzeptiert werden: Individuen haben kein Recht auf Selbständigkeit! “

Laut einem Mitarbeiter der Universität gaben die Schulbehörden nach der Videokonferenz jeden Monat Anordnungen aus und forderten, dass jeder die Reden von Xi Jinping studierte, sich Notizen machte und Berichte darüber schrieb, was sie beim Lesen empfanden. Sie erklärten, dass Menschen mit einem Gefühl ethnischer Identität, die nicht bereit sind, sich einer „Sinisierung“ (Assimilierung und Anpassung der Religionen an chinesische sozialistische Bedürfnisse) zu unterziehen, als „Betrugsterroristen“ betrachtet werden. Sie forderten, dass jeder Student oder jede Lehrkraft sein Verhalten analysieren und Selbstkritik üben sollte. Die „doppelzüngigen“ Menschen, die „behaupten, dass sie Marx und Lenin unterstützen, während sie Allah in ihren Herzen haben“, sollten identifiziert, gemeldet und bloßgestellt werden.

Neben der normalen Arbeit und dem Studium verlangt die Universität nun von den Mitarbeitern und Studenten, dass sie einen großen Teil ihrer Zeit darauf verwenden, die politische Doktrin und Aussagen zu studieren. Hochrangige Führer und andere Beamte führen Stichproben durch und bestrafen jeden, der diese Regeln nicht befolgt. Derselbe Mitarbeiter sagte auch: „Ich fühle mich jeden Tag erschöpft, extrem erstickt, bang und habe Angst, dass ich versehentlich etwas sagen könnte, was mich zur Anzeige bringt – und dann werde ich als jemand mit Denkproblemen bezeichnet und bestraft.“ Das heutige Niveau des ausgeübten Druckes in Xinjiang erinnert wahrlich an die Kulturrevolution.

Bericht von Chang Xin

Tags: Antireligionstätigkeit in chinesischen Schulen, Islam in China, Sinisierung der Religion

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